Der Brand war damals im historischen Hörsal des Liebig-Museums ausgebrochen. Der Ruß ist mittlerweile entfernt worden. Trotzdem sind noch Spuren an den Wänden erkennbar.
Das Justus-Liebig-Museum in Gießen wird nach dem Brand noch für mindestens sechs Monate geschlossen bleiben. Das teilte das Museum im Gespräch mit HIT RADIO FFH mit. Begleitete Führungen gibt es jedoch wieder.
Anfang Dezember 2022 zerstörte das Feuer zum einen Teile des Labor und der Bibliothek. Am meisten betroffen war allerdings der historische Hörsal, in dem das Feuer ausgebrochen war. Dieser war so verrust gewesen, dass kein Licht mehr durch die Fenster kam.
Fortschritte bei Reinigung und Sanierung
Die erste Stufe der Reinigungsarbeiten ist mittlerweile fast abgeschlossen. Die Decken und Wände wurden aufwendig gereinigt, allerdings sind noch deutliche Spuren zu erkennen, berichtet unser Reporter vor Ort. Im nächsten Schritt sollen unter anderem empfindliche Exponante gereinigt werden. Ein wichtiges Ziel ist außerdem der authentische Neubau des Experimentiertisches und der Tafel. Die beiden Originalstücke des Chemikers Justus von Liebig waren bei dem Brand zerstört worden.
Hamscher: Seit dem Brand hat sich viel getan
"Man sieht schon wieder hellere Oberflächen...", sagt Gerd Hamscher am FFH-Mikro.
Der Hörsaal war komplett schwarz eingerust. Es hatte einen Schweelbrand gegeben, der den Experimentiertisch vollständig zerstört hatte und durch diese enorme Rußentwicklung hat man erstmal gar nichts mehr gesehen, weil auch durch die Fenster kein Licht mehr in den Saal kam. Mittlerweile sind die groben Brandschäden und die zerstörten Teile entfernt worden. Der Ruß wurde sachgerecht zum Teil abgesaugt, zum Teil durch Wichtprozeduren aufwendig entfernt und man sieht schon wieder hellere Oberflächen. Allerdings, wie gesagt, dies muss jetzt durch Restauratoren geklärt werden, ob der Putz entfernt werden muss. Hängt natürlich auch ab von der noch vorhandenen Schadstoffbelastung, die zurzeit auch durch ein Labor geprüft wird und wie wir dann authentisch die Restauration vorantreiben.
Seit dem Brand waren Ermittler vom Landeskrimalamt sowie Gutachter der Versicherung vor Ort, um herauszufinden, wie es zu dem Brand kommen konnte. Die Ursache kann zwar nicht mit hundertprozentiger Sicherheit bestimmt werden, aber eine gilt als besonders wahrscheinlich: "Eine problematische Elektroinstallation, die in die Jahre gekommen war", sagt Gerd Hamscher. Er ist ehrenamtlich der erste Vorsitzende der Justus-Liebig-Gesellschaft. Außerdem arbeitet er als Professor für für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie an der JLU Gießen.
Finanzieller Schaden
Wie HIT RADIO FFH damals berichtete, ging die Polizei im Dezember von einem Schaden in Höhe von 100.000 Euro aus. Allein die Vorarbeiten hätten jedoch so viel gekostet, erzählt Gerd Hamscher. Er schätzt den Schaden fast zwei Monate nach dem Brand mindestens doppelt so hoch. Das Sanierungsprojekt, das unter anderem die Erneuerung von Sicherheits- und Elektrotechnik umfasst, könnte noch einmal 300.000-400.000 Euro kosten. Das Museum hofft auf eine breite Unterstützung durch Bund, Länder, EU-Programme und Unternehmen.
Hamscher: Museum noch schöner machen
"Wir begreifen diesen Brand auch als eine große Chance...", so Gerd Hamscher am FFH-Mikro.
Natürlich wird ein Großteil der Schäden hier durch unsere Versicherung abgedeckt, aber wir begreifen diesen Brand auch als eine große Chance, dass wir arbeiten im Bereich des Brandschutzes, aber natürlich auch der Sicherheitstechnik und der Elektrotechnik jetzt für das ganze Museum vorantreiben wollen. Und hierfür brauchen wir natürlich weiterhin große Unterstützung und auch große Summen. Einen Teil werden wir sicherlich aus Eigenmitteln und in Spenden stemmen können, aber wir brauchen auch Zuschüsse von Land, Bund und sonstigen Behörden, die uns dann bei so einem großen Projekt auch fachlich natürlich unterstützen müssen.
Auch wenn es noch keinen regulären Öffnungsbetrieb gibt, bietet das Museum ab sofort wieder vereinzelt öffentliche Führungen an. Genauso können wieder individuelle Gruppenführungen gebucht werden. "Die Führungen sind für uns ein erster Schritt in eine gute Zukunft", freut sich Hamscher. Wer einen Vorgeschmack haben möchte, kann online einen virtuellen, interaktiven 360-Grad-Rundgang durch das Liebig-Museum machen.
So sieht es zwei Monate nach dem Brand aus:
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