Immer mehr Messerangriffe - CDU fordert Waffenverbotszone für Gießen
Immer mehr Messerangriffe - CDU fordert Waffenverbotszone für Gießen
Messer und Pistolen sind hier verboten - in einer Waffenverbotszone. Soll auch Gießen eine in Teilen der Innenstadt bekommen?
Darüber diskutiert auf Antrag der CDU der Rechtsausschuss der Stadtverordneten diesen Montag (22. Mai). In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Messerangriffe in Teilen der Gießener City verdreifacht, so die Polizeistatistik.
"Wir erhoffen uns, dass diejenigen, die mit Messer oder einem gefährlichen Gegenstand in der Tasche in die Stadt gehen, dass künftig einfach lassen," sagt Frederik Bouffier im FFH-Gespräch.
Hessenweit gibt es bisher nur in Wiesbaden eine Waffenverbotszone
In Wiesbaden gibt es bereits eine solche Zone, die Stadt Frankfurt diskutiert darüber. Auf Antrag der Gießener CDU und ihres Vorsitzenden Frederik Bouffier wird nun der Rechtsausschuss der Stadtverordneten beraten, ob die Universitätsstadt Gießen als zweite Stadt in Hessen eine Waffenverbotszone einführen soll.
Keine Waffen mehr zwischen Bahnhof und Marktplatz in Gießen
Geht es nach dem Willen der CDU sollen zwischen dem Gießener Bahnhof und dem Marktplatz bald keine Messer und Waffen mehr getragen werden dürfen - möglicherweise zumindest zu bestimmten Zeiten. Das sieht der Antrag vor, der auch für den Seltersweg oder die Ludwigstraße gilt.
Messerangriffe seit 2010 mehr als verdreifacht
Dass eine Gefahrenlage besteht zeigen für die CDU Zahlen aus der Polizeistatistik. Danach kam es am Marktplatz und im Seltersweg von 2018 bis 2022 zu 41 Angriffen mit Messern oder anderen Waffen. Rund um den Bahnhof waren es 37 solcher Taten. Nach Polizeiangaben habe sich die Zahl der Messerangriffe in Stadt und Kreis Gießen zwischen 2010 und 2020 mehr als verdreifacht; von gut 50 auf über 170.
Polizei soll Gefährdungslage einschätzen
Da Gießen keine kreisfreie Stadt ist, müsste allerdings der Landkreis die Waffenzone verordnen. Eine Gefährdungseinschätzung der Polizei könnte hierfür die Grundlage sein, so die Gießener CDU. Die Polizei in Mittelhessen hat sich bereits für eine Waffenverbotszone ausgesprochen, da die Beamten dann zu bestimmten Uhrzeiten, an Wochenenden sowie vor und an Feiertagen Personen leichter kontrollieren könnten.
Wiesbaden begrenzt Waffenverbot auf Zeit von 21 bis 5 Uhr
In der Landeshauptstadt Wiesbaden gibt es seit vier Jahren eine Waffenverbotszone, die allerdings nur nachts zwischen 21 und 5 Uhr gilt. Bislang seien dort rund 215 Waffen, vor allem Messer, beschlagnahmt worden. Ob die Wiesbadener Waffenverbotszone sinnvoll ist und im Verhältnis zum Aufwand steht, wird gerade wissenschaftlich untersucht. Das Polizeipräsidium Westhessen hält die Zone weiter für notwendig.