Eritrea-Festival in Stockholm: Über 50 Verletzte bei Ausschreitungen
Eritrea-Festival in Stockholm - Mehr als 50 Verletzte bei Ausschreitungen
Mehr als 50 Verletzte bei einem eritreischen Kulturfestival im schwedischen Stockholm: Laut den Behörden war es zu Zusammenstößen von Befürwortern und Gegnern der politischen Führung des ostafrikanischen Landes gekommen. Anfang Juli hatten sich in Hessen ähnliche Szenen abgespielt - bei gewaltsamen Protesten gegen ein eritreisches Kulturfestival in Gießen.
Mindestens acht Personen sind in Stockholm schwer verletzt worden. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Festival um eine Zusammenkunft unter anderem mit Seminaren, Debatten, Gesangswettbewerben und einem Jahrmarkt.
Angriffe auf Polizei in Schweden
Schwedische Medien berichteten von etwa 1.000 Gegendemonstranten, die sich am Donnerstag (3.08) im Norden der Stadt versammelt und Steine auf Polizisten geworfen hätten. Aufnahmen zeigten Brände auf dem Festivalgelände, angezündete und zerstörte Fahrzeuge und mit Stöcken bewaffnete Männer.
Polizei schreitet in Schweden ein
Etliche Menschen wurden laut Polizei festgesetzt - rund 140 Menschen im Zusammenhang mit Störungen und der Auflösung einer öffentlichen Versammlung durch die Polizei, 40 hätten sich nicht im Land aufhalten dürfen. Eine Person wurde demnach wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen.
Gewalt auch bei Festival in Gießen
Am 8. Juli hatte es gewaltsame Proteste gegen ein eritreisches Kulturfestival in Gießen gegeben. Festival-Gegner hatten sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Dabei wurden mindestens 26 Polizisten verletzt. Der Veranstalter, der Verein Zentralrat der Eritreer in Deutschland, gilt als regierungsnah, weshalb auch das Festival umstritten gewesen ist.
Ermittlungen in Gießen dauern noch Wochen
Die Gießener Polizei ermittelt und wertet derzeit Videos und Fotos aus, teilte ein Polizeisprecher mit. Angesichts der Menge des Materials werde das wohl noch mehrere Wochen dauern. Es gibt bereits 125 Strafanzeigen, fast ausschließlich wegen Landfriedensbruch. In mehr als 1800 Fällen seien Personen kontrolliert oder ihre Identitäten festgestellt worden. Die Stadt Gießen war zuvor mit einem Verbot des Festivals vor Gericht gescheitert.