Biomüll ins Gehege geworfen? - Drei Alpakas sterben im Tierpark bei Lich
Drama im Tierpark Klosterwald bei Lich: Weil Besucher offensichtlich Obst- und Gemüsereste ins Gehege warfen, sind drei Alpakas gestorben: zwei Alpaka-Mütter und der junge Alpaka-Hengst Heinrich. Der Tierpark hat jetzt Konsequenzen gezogen.
"Das ist einfach nur noch traurig", sagt Tierparkbetreiberin Lydia Ebert im FFH-Gespräch. Sie bittet HIT RADIO FFH um Hilfe. Die Menschen müssten darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Tiere nicht mit Essensresten gefüttert werden dürfen.
Zwei Alpaka-Mamas sterben qualvoll
Passiert ist das Drama bereits Anfang September: Die jungen Alpaka-Mamas Daisy und Nicki sowie eine weitere Alpaka-Stute fraßen ins Gehege geworfene Essensreste. Kurz darauf bekamen sie Koliken und wanden sich vor Schmerzen. Daisy und Nicki waren nicht mehr zu retten. Sie starben qualvoll, wie Lydia Ebert sagt.
Alpaka-Baby Heinrich schafft Umstellung auf Flaschenmilch nicht
Eines der Babys, der Anfang August geborene Hengst Heinrich, brauchte zu dem Zeitpunkt noch Muttermilch. Er ließ sich nicht auf Flaschenmilch umstellen und starb ebenfalls - trotz Blutransfusionen in der Gießener Tierklinik. Ein Drama für die Alapaka-Herde und die Betreiberfamilie des Tierparks. Es lässt sie bis heute nicht los, im Gespräch mit HIT RADIO FFH ist Lydia Ebert immer noch schockiert.
Kohl und Zwiebelschalen wurden den Lamas zum Verhängnis
Nachdem die Tiere erkrankten, hat Lydia Ebert Essensreste im Gehege gefunden. Sie beschreibt es so: "als ob jemand seine Biotonne bei uns hineingekippt hätte." Die Obduktion der Alpakas in der Gießener Tierklinik zeigt: Vor allem Kohl-Reste und Zwiebelschalen konnten die empfindlichen Mägen nicht verdauen. Die Mägen der Alpakas sind nur auf Heu und Gras ausgerichtet, das besonders viele Rohstoff-Fasern enthält. Selbst das überlebende Alpaka braucht ist aktuell weiterhin auf Medikamente angewiesen.
Alpaka-Baby Maria überlebt das Drama und ist wieder daheim
EtwasTrost findet die Tier-Freundin im kleinen Alpaka-Mädchen Maria. Auch Maria musste in die Klinik, ihr Magen konnte sich aber an Flaschenmilch gewöhnen und nun ist das kleine Alpaka-Mädchen wieder daheim im Gehege im Tierpark bei Lich. "Meine Maria ziehe ich nun selber mit der Flasche auf," sagt Lydia Ebert und fügt an: "Ich passe besonders gut auf sie auf."
Alpaka-Füttern im Tierpark nun streng verboten
Deswegen hat der Tierpark jetzt auch Konsequenzen gezogen: Das Füttern von Alpakas ist nun grundsätzlich verboten. Die Tierparkleiterin hat rote Verbots-Schilder aufgehängt. Das sei schade, aber unumgänglich. Früher konnten Kinder am Tierpark-Kiosk passendes Alpaka-Futter kaufen und verfüttern. Das gehe nun leider nicht mehr, sagt Lydia Ebert bedauernd. Doch das Leben der Tiere gehe vor.
FFH-Reporterin besuchte schon einmal Alpaka-Babys bei Lich
Als der Alpaka-Nachwuchs im Tierpark Klosterwald bei Lich im Frühjahr 2023 auf die Welt kam, besuchte FFH-Reporterin Domi Bundt die putzigen kleinen Lamas aus den Anden.