Kältester Ort in Hessen - Ewiges Eis ist Naturwunder des Jahres
Dieses Eis schmilzt selbst im Hochsommer nicht: Das "Ewiges Eis" im Westerwald wurde zum Naturwunder des Jahres 2023 gewählt.
Das "Ewige Eis" ist ein Naturphänomen am Hang der Dornburg, einer Basaltkuppe zwischen Frickhofen und Wilsenroth im Landkreis Limburg-Weilburg. Das "Ewige Eis" im Westerwald hat sich gegen acht weitere Naturschönheiten in Deutschland durchgesetzt und den Titel gewonnen.
Seltenes Permafrost-Phänomen mitten in Deutschland
Der Westerwald-Verein hatte das "Ewige Eis" als Kandidaten zur Wahl ins Rennen geschickt und konnte sich mit 20,2 Prozent der Stimmen gegen die Konkurrenz durchsetzen. Dabei handelt es sich um ein seltenes physikalisches Phänomen: Durch Basaltblöcke eingesaugte Luft kühlt sich durch Verdunstung so sehr ab, dass sich daraus in tieferen Schichten im lockeren Basaltgestein festes Eis bildet.
Eis schmilzt auch im Sommer nicht
Selbst wenn es draußen sommerliche 30 Grad warm ist, bleibt es am Fuße der Dornburg im hessischen Teil des Westerwaldes also winterlich kalt. Das hat sich 1873 auch eine örtliche Brauerei zu Nutzen gemacht. In zwei künstlich angelegten Stollen entstand ein natürlicher Kühlkeller. Der Eiskern im Inneren des Bergs bleibt ganzjährig bestehen.
Bürger stimmen für ihr Lieblingswunder ab
Die Naturwunderwahl ist eine Initiative der Heinz Sielmann Stiftung und des Deutschen Wanderverbands, bei der Menschen aufgerufen sind, ihre Lieblings-Naturwunder aus Deutschland zu wählen. Die Initiative soll das Umweltbewusstsein und den Schutz der Natur stärken. Unter den eingesandten Bewerbungen wählte eine Jury neun Naturwunder aus, die in den offiziellen Wettbewerb gingen.
Das "Ewige Eis" besuchen
"Mit dem Ewigen Eis im Westerwald hat in diesem Jahr ein Naturwunder gewonnen, das diesem Titel alle Ehre macht", sagt Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Sielmann Stiftung. In den heute noch vorhandenen Schächten des "Ewigen Eises" hält sich Schnee und Eis häufig bis in den Spätsommer und kann dort auch besichtigt werden.
Teilnehmerrekord bei der Publikumsabstimmung
Insgesamt haben in diesem Jahr über 26.000 Naturbegeisterte aus ganz Deutschland ihre Stimme bei der Wahl zum Naturwunder des Jahres abgegeben. Der zweite Platz ging an Deutschlands größtes Hochmoorgebiet "Wildsee" im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in Baden-Württemberg, gefolgt vom Teufelstisch bei Hinterweidenthal in Rheinland-Pfalz.