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> Verkehrskonzept MoVe35 in Marburg: OB Spies will Vertreterbegehren
27.11.2023, 11:09 Uhr
MoVe35-Bürgerbegehren abgelehnt -
Marburger OB: Bürgerentscheid möglich
© dpa
Ein Bürgerbegehren zum Marburger Verkehrskonzept "MoVe35" ist gescheitert. Oberbürgermeister Thomas Spies schlägt jetzt ein Vertreterbegehren vor (Archivfoto).
Die Diskussionen um das umstrittene Marburger Verkehrskonzept MoVe35 gehen weiter. Am Ende könnten jetzt vielleicht doch die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, ob das Konzept umgesetzt wird oder nicht.
Und das obwohl die Stadtverordnetenversammlung ein Bürgerbegehren dazu abgelehnt hat.
Oberbürgermeister schlägt Vertreterbegehren vor
Über 8.000 Personen hatten das Bürgerbegehren gegen das Konzept unterschieben. Aufgrund von Formfehlern hat die Stadtverordnetenversammlung es aber mehrheitlich abgelehnt. Als Alternative dazu hat Oberbürgermeister Thomas Spies jetzt überraschend ein sogenanntes Vertreterbegehren vorschlagen. Sollte das Begehren eine Mehrheit erhalten, käme es zum Bürgerentscheid über das Verkehrskonzept.
Spies: Bürgerentscheid wäre sehr hilfreich
Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies begründet im FFH-Gespräch seinen Vorschlag für ein Vertreterbegehren.
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Am Ende glaube ich, dass so wie die Auseinandersetzung in den letzten Wochen gelaufen ist, ein Bürgerentscheid sehr hilfreich wäre. Ich würde mir sehr wünschen, dass es innerhalb des Stadtparlaments eine Verständigung gibt auf eine gemeinsame Frage, dass wir die im Sommer abstimmen können und dass dann alle sozusagen eine Klärung haben und wissen, was die Bürgerinnen und Bürger der Stadt wollen.
Spies: Zu wenig Bürgerdialoge
Spies hob hervor, dass sozialer Zusammenhalt und gute Beziehungen innerhalb der Stadtgemeinschaft ein Hauptziel der Kommunalpolitik sein müssen. Dafür seien ausgewogene Entscheidungen essenziell. Trotz der Beteiligung diverser Interessengruppen und Expertise bei der Entwicklung von MoVe35 habe es an ausreichender Kommunikation gefehlt. Spies gab zu, dass mehr Bürgerdialoge hätten stattfinden sollen.
Spies: Haben nicht alle erreicht und mitgenommen
Es sei der Stadt Marburg nicht gelungen, die Bürgerinnen und Bürger bei den Planungen gut genug einzubinden und mitzunehmen, gesteht sich der Marburger Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am FFH-Mikro ein.
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Sicherlich ist es uns nicht gelungen, die Leute so zu erreichen, mit dem, was wir an Information und Beteiligung machen wollten, dass sich wirklich alle mitgenommen fühlen. Das werfe ich mir auch vor, das hätte man besser machen sollen.
Ein Bürgerbegehren gegen das Marburger Verkehrskonzept "MoVe 35" ist…
8.000 Bürger nicht ignorieren
Obwohl die 8.000 Unterschriften keine Mehrheit repräsentieren, sei die Diskussion um die städtische Mobilitätszukunft nicht vorbei, so Spies. Er strebt ein Vertreterbegehren an, für welches die Zustimmung der Stadtverordneten nötig ist. Bis Jahresende werde er einen rechtssicheren Entwurf präsentieren, über den die Fraktionen entscheiden sollen.
Spies: Die Diskussionen um Move35 haben den Zusammenhalt in der Stadt gefährdet
Der Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Thomas Spies, berichtet unserer FFH-Reporterin über die Auswirkungen des Streits rund um das Verkerhskonzept.
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Das hat zu viel Verunsicherung in der Stadt geführt und dazu, dass auch zwischen den Bürgern nicht gerade der Zusammenhalt gefördert wurde. Ich finde aber, das ist absolut zentral, dass die Stadt das gute Miteinander und den Zusammenhalt in der Stadt stärkt und nicht gefährdet.
Koppelung an die Europawahl möglich
Sollte bis Februar ein Vertreterbegehren beschlossen werden, könnte die Bürgerabstimmung mit der Europawahl am 9. Juni 2024 zusammenfallen. Der Oberbürgermeister appelliert an den Respekt vor den Bürgerinnen und Bürgern und ist optimistisch, dass das Mobilitätskonzept sowie der demokratische Prozess zur Stärkung des städtischen Zusammenhalts und Friedens beitragen werden.
Vertreterbegehren braucht Zwei-Drittel-Mehrheit
In Hessen ist es seit dem 1. Januar 2016 möglich, dass eine Stadtverordnetenversammlung anstelle einer eigenen Entscheidung einen Bürgerentscheid beschließt. Für ein solches Vertreterbegehren ist die Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder nötig, in Marburg mindestens 40 der 59 Stadtverordneten.
Spies: Baue mit meinem Vorschlag auch Druck auf, sich zu einigen
Dr. Thomas Spies, der Oberbürgermeister der Stadt Marburg, hält im FFH-Gespräch eine Einigung der Fraktionen im Stadtparlament für wichtig.
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Das ist jetzt auch ein gewisser Druck, zusammenzufinden und sich zu einigen, den ich damit erzeugt habe. Ich finde das aber dringend nötig, um nicht den Streit in der Stadt weiter zu eskalieren, sondern wirklich wieder zusammenzukommen.