Fördersumme wird erhöht - Marburg unterstützt Balkon-Solar-Module
Eine Mini-Solaranlage an die Balkonbrüstung hängen, anschließen und Stromkosten sparen - das unterstützen immer mehr Städte in Hessen, darunter auch die Stadt Marburg. Bis zu 510 Euro Zuschuss gibt's von der Unistadt, die jetzt die Fördersumme noch erhöht.
Schon seit 2020 fördert Marburg sogenannte Balkonkraftwerke. Das Ziel: Möglichst viele Menschen können bei der Energiewende mitmachen – unabhängig vom Geldbeutel und ob sie zur Miete oder im Eigenheim wohnen, heißt es von der Stadt.
Selber Strom erzeugen
Die Stadt Marburg freue sich, wenn mehr Bewohnerinnen und Bewohner das städtische Förderprogramm nutzen – und erhöht deshalb die Fördersumme, sagte die grüne Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. Die Mini-Solaranlagen, die mit einem normalen Stecker an eine Steckdose angeschlossen werden, werden immer beliebter, weil dadurch jeder seinen eigenen Strom erzeugen kann – auch ohne große Dachfläche. HIT RADIO FFH hat die Vor- und Nachteile von Balkonkraftwerken bereits vorgestellt.
Förderbedingungen vereinfacht
Ein Balkon-Solar-Modul kostet mehrere Hundert Euro. Häufig sind die Investitionen durch die eingesparten Stromkosten nach einigen Jahren wieder gedeckt. Um die Anschaffung noch mehr Menschen möglich zu machen, habe die Stadt Marburg nun die Förderbedingungen vereinfacht und außerdem nach eigenen Angaben unter sozialen Gesichtspunkten verbessert.
Bis zu 510 Euro Zuschuss von der Stadt
Inhaberinnen und Inhaber des Stadtpasses erhalten demnach pro Watt Ausgangsleistung einen Zuschuss von 85 Cent, maximal 85 Prozent der Anlagenkosten. Sie bekommen durch das Sonderförderprogramm Balkonkraftwerke einen Zuschuss von bis zu 510 Euro. "Viele Klimaschutzmaßnahmen am Gebäude verursachen hohe Kosten. Förderprogramme richten sich dementsprechend zum Großteil an Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden, damit sie die notwendigen Investitionen durchführen können", sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk besteht aus ein bis zwei Solarmodulen, die typischerweise am Balkon angebracht werden. Der über einen Stecker direkt in die Steckdose in der Wohnung eingespeiste Strom wird direkt verbraucht – zum Beispiel vom Kühlschrank, Kühltruhe, Internet, Computer oder der Waschmaschine. Bis zu einer Leistung von 600 Watt können diese Anlagen mit relativ wenig bürokratischem Aufwand selber installiert und betrieben werden.
Bundesregierung plant vereinfachte Installation
Der bürokratische Aufwand könnte demnach noch weiter sinken: Die Bundesregierung plant, die Installation zu vereinfachen, mit Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz:
- Vereinfachte Anmeldung: Statt wie bisher beim Netzbetreiber sollen die Anlagen nur noch bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Das Formular kann online ausgefüllt werden.
- Es soll nicht mehr zwingend notwendig sein, einen Zweirichtungszähler zu installieren.
- Die erlaubte Wechselrichterleistung soll von 600 auf 800 Watt erhöht werden.
Damit die Änderungen in Kraft treten, muss das Gesetz allerdings noch vom Bundestag verabschiedet werden. Dazu Nadine Bernshausen: „Sobald die Änderungen auf Bundesebene in Kraft treten, wird die Universitätsstadt Marburg ihr Sonderförderprogramm aktualisieren. In Zukunft gibt es dann bis zu 680 Euro Zuschuss."
Mehr Informationen zum Förderprogramm gibt es online und im Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel, bei Wiebke Smeulders, (06421) 201-2295 bzw. klimaschutz@marburg-stadt.de.