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Dürre vorbei - Hessische Waldböden vollgesogen mit Wasser

Dürre ist vorbei - Hessens Wälder bekamen genug Regen

Sattes Grün erwartet die hessischen Wälder dieses Frühjahr. Die Jahre der Dürre sind zunächst vorbei (Symbolbild).
© dpa

Sattes Grün erwartet die hessischen Wälder dieses Frühjahr. Die Jahre der Dürre sind zunächst vorbei (Symbolbild).

Gute Nachrichten für Wald und Feld in Hessen: Die Dürre der letzte Jahre ist vorbei, die Böden sind vollgesogen mit Wasser, weil es in Herbst und Winter so viel geregnet hat. 

Seit 2018 hatten trockene Böden bis in tiefere Schichten für Schäden vor allem im Wald gesorgt. Doch nach dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig geben nun auch die hessischen Bauern und Förster Entwarnung: "Die Dürre hat sich aufgelöst." 

Austrieb und Wachstum junger Bäume gesichert

"Die Wasserversorgung der Bäume ist für dieses Frühjahr gesichert", sagt Thomas Ullrich, beim Landesbetrieb Hessenforst zuständig. Die vorhandene Wassermenge versorge einen Wald ein bis zweieinhalb Monate mit dem nötigen Wasser, ohne dass es weiter regnen müsste. "Damit steht genügend Wasser für den Frühjahrsaustrieb und die Wachstumsphase der Bäume, die bis Ende Juni geht, zur Verfügung." 

Tiefere Bodenschichten mit Wasser versorgt

Auch Hessens Landwirte zeigen sich erleichtert. "Für die Stabilisierung des Wasserhaushalts der Böden war der viele Niederschlag notwendig", erklärte die Sprecherin des Hessischen Bauernverbands, Marie-Claire von Spee. So seien nun auch tiefere Bodenschichten wieder mit Wasser versorgt. 

Paradies für gefährdete Vögel und Amphibien

Für Amphibien sei feuchtes Wetter paradiesisch, sagt Berthold Langenhorst vom Nabu Hessen. Bedrohte Arten wie die Gelbbauchunke könnten so dringend benötigten Nachwuchs aufziehen. Die Trockenheit habe selbst früher häufig vorkommende Arten wie den Grasfrosch gefährlich dezimiert. Günstig sei die derzeitige Witterung auch für seltene Vögel in Feuchtgebieten wie den Kiebitz und den Weißstorch. 

Nabu fordert Konsequenzen aus den Dürrejahren

Angesichts der Schäden, die die fünf zu trockenen Jahre seit 2018 verursacht hätten, fordert der Nabu Konsequenzen. "Wir müssen darauf achten, dass das Wasser in der Landschaft gehalten wird", sagt Langenhorst. Bei Renaturierungen etwa von Flussläufen solle darauf geachtet werden, dass Wasser in Wiesen versickern könne. Nächstes Jahr könne ein erneutes Trockenjahr anstehen.

Schäden durch zu viel Regen

Zu viel Wasser ist allerdings auch nicht gut. Stauwasser kann die Wurzeln von Bäumen schädigen, sagt Hessenforst-Experte Ullrich: "Viele Baumarten überleben es nicht, wenn sie mehr als zwei bis vier Wochen komplett im Wasser stehen." Ein weiteres Problem bestehe für Bäume, die durch die vergangenen Trockenjahre stark geschwächt worden seien. "Wenn es nun feucht ist, werden diese Bäume verstärkt durch krankheitserregende Pilze befallen, die dann diese Bäume zum Absterben bringen."

Gesunde junge Bäume können jetzt wachsen

Insgesamt seien die Ausgangsbedingungen für den Wald im Jahr 2024 günstiger zu bewerten als in den vergangenen fünf Jahren: "Der aufgefüllte Bodenwasserspeicher und die Anreicherungen im Grundwasser entspannen die Situation im Klimawandel. Noch relativ gesunde Bäume können sich jetzt wieder stärken."

Landwirte befürchten Staunässe

Für Landwirte kann Staunässe auf den Feldern problematisch sein, wie die Sprecherin des Hessischen Bauernverbands sagt: "In vielen Regionen wird es noch etwas dauern, bis die Acker- und Grünlandflächen befahrbar sind." Wo bereits bestellte Flächen überschwemmt waren, seien jetzt die Schäden noch abzuwarten. "Noch kann man die Auswirkungen auf die Ernte schlecht abschätzen." 

Anne Schmidt

Leiterin Studio Mittelhessen
Anne Schmidt

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