Nach Gasleck-Unglück in Hadamar: War die Hausexplosion Brandstiftung?
Nach Gasleck-Unglück in Hadamar - War die Hausexplosion Brandstiftung?
Die Ermittlungen nach dem Gasleck-Unglück in Hadamar sind aufwendig. Derzeit geht es laut Polizei um die Frage, wie genau es zur Explosion eines Wohnhauses kommen konnte.
Ermittelt wird demnach gegen einen 44-Jährigen Anwohner. Er sei entgegen den Anweisungen der Sicherheitskräfte in sein evakuiertes Haus zurückgekehrt, dass dann durch eine Verpuffung komplett zerstört wurde.
Zuvor mussten rund 700 Menschen fast sechs Tage lang ihre Wohnung verlassen, nachdem auf einem Firmengelände eines Chemie-Unternehmens Propangas ausgetreten war.
Schuttschicht wird abgetragen
Das betroffene Haus liegt in Trümmern. "Da muss jetzt vorsichtig und nach und nach die Schuttschicht abgetragen werden", sagte Polizeisprecher Christian Wiepen unserem Reporter. Dafür zuständig sei eine Fachfirma. Der nächste Schritt sei dann die Spurensicherung im Keller. Theoretisch könnte noch Gas im Keller sein, die Wahrscheinlichkeit dafür sei allerdings nach der Explosion nicht so hoch.
Möglicherweise Brandstiftung?
Der 44-Jährige Anwohner war bei der Explosion schwer verletzt worden. "Ob er im Endeffekt als Täter infrage kommt und ob es überhaupt zu einem richtigen Tatvorwurf kommt, oder es vielleicht noch eine andere Ursache für diese Verpuffung gegeben hat, das werden die Ermittlungen zeigen", so Wiepen. Infrage käme der Verdacht einer schweren Brandstiftung. Für den Straftatbestand des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion fehle der Sprengstoff, der dann eingesetzt worden wäre. Die Kriminalpolizei gehe nicht von einer vorsätzlichen Tat aus.
Explosion an niedrigstem Punkt im Ort
Die Kollegen von der Kriminalpolizei haben bereits mit dem Verdächtigen gesprochen. Die genauere Vernehmung stehe aber noch aus. Die Polizei ist sich relativ sicher, dass es an dem Wohnhaus zu einer "einer absolut explosiven Konzentration dieses Gases" gekommen ist, weil das Haus an der niedrigsten Stelle im Ort stand. Da Gas schwerer als Luft ist, sammelt es sich immer an der tiefsten gelegenen Stelle.
Video: Anwohner kehren am Samstag (02.03) zurück:
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