DRK-Krankenhaus Biedenkopf - Landkreis übernimmt Millionenverluste
Marodes Krankenhaus Biedenkopf - Landkreis übernimmt Millionenverluste
Es steht weiter schlecht um das insolvente DRK-Krankenhaus in Biedenkopf. Heute hat der Kreistag Marburg-Biedenkopf nun weitere 2,5 Millionen Euro bewilligt, um laufende Verluste auszugleichen. Ein konkreter Investor, der das Krankenhaus übernimmt, wird nicht benannt.
Im FFH-Gespräch sagt Landrat Jens Wormelsdorf: "Die Region ist es wert und es geht hier auch um Daseinsvorsorge im Marburger Hinterland."
Über das insovente DRK-Krankenhaus hat HIT RADIO FFH bereits berichtet
"Suche nach Investor ist ein Marathon"
Der Marburg-Biedenkopfer Landrat Wormelsdorf teilt weiter mit, bei der Suche nach einem Investor brauche es "Geduld und Ausdauer". Die sei ein Marathon und kein Sprint. Eine Frist, wie lange der Kreis auflaufende Verluste des insolventen Krankenhauses übernimmt, sieht der Beschluss nicht vor. Es sei jetzt wichtiger aus der Insolvenz herauszukommen und Strukturen zu verändern, so der Landrat zu FFH.
Blick auf Krankenhausreform
Im Zuge der weiteren Schuldenübernahme sichert sich der Landrat offensichtlich stärkere Mitspracherechte. Wie sich das Krankenhaus in Biedenkopf am Ende aufstelle, so Landrat Wormelsdorf, hänge von der Krankenhausreform ab, die derzeit in Berlin beraten und dann verabschiedet werde.
Bekenntnis zum Krankenhaus-Standort Biedenkopf
Der Landkreis hat das DRK-Krankenhaus bereits mit zusätzlich 2,5 Millionen Euro unterstützt, um laufende Verluste bis Ende 2024 auszugleichen. Das reiche nicht aus, habe der Insolvenzverwalter mitgeteilt, so die Kreisbehörde. Man werde, so Landrat Wormelsdorf, nun auch über das Jahresende hinaus finanziell unterstützen. Dies sei ein klares Bekenntnis zum Krankenhaus-Standort Biedenkopf. Durch die anhaltende Insolvenz sinkt aber offensichtlich die Bettenbelegung in dem DRK-Krankenhaus weiter, was die Schuldensituation verschärft.
Insolventes DRK-Krankenhaus belastet Landkreis-Kasse zunehmend
Die zusätzlichen Unterstützungs-Millionen werden als außerplanmäßige Aufwendung im Haushalt des Landkreises Marburg-Biedenkopf geführt. Um den Krankenhausbetrieb zu sanieren, sei es unerlässlich, den Betrieb in der Übergangsphase aufrecht zuhalten. Die Gespräche mit möglichen Interessenten und anderen Akteuren bräuchten Zeit, so der Landrat. Der Landrat will nun mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRK-Krankenhauses auf einer Personalversammlung ins Gespräch kommen zu wollen.
Klinik-Verluste noch einmal gestiegen
Der Insolvenzverwalter hatte zuvor von deutlich gestiegenen Verlusten im maroden DRK-Krankenhaus gesprochen. Deshalb reichten die bereits vom Landkreis bewilligten Mittel (2,6 Millionen Euro in 2024) nicht aus, um bis zum Jahresende über die Runden zu kommen. Durch die geplante Krankenhausreform des Bundes wird die Unsicherheit möglicherweise aber noch länger andauern.
Kreistag entscheidet am 20. September
Über die zusätzlichen 2,6 Millionen Euro Verlustübernahme soll der Kreistag in seiner Sitzung am 20. September entscheiden.
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