Gegen Antisemitismus auf Campus - Uni Marburg ernennt Beauftragte
Die Philipps-Universität Marburg hat die Stelle einer Antisemitismusbeauftragten eingerichtet. Die Wissenschaftlerin Susanne Urban will Ansprechpartnerin für jüdische Studierende sein und sagt: "Shalom Marburg"
"Antisemitismus schon länger auf Campus präsent"
Susanne Urban: „Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 ist Antisemitismus an Hochschulen präsent. Seitdem aber eskalierte die Situation; auch an der Universität Marburg und auf dem Campus. Von Antisemitismus Betroffene (...) können sich in Zukunft an mich wenden und ich verspreche, dass sie sich bei mir sicher fühlen können." Dabei will sie einen engen Austausch mit jüdischen Studierenden in Hessen und anderen jüdischen Einrichtungen pflegen.
Beauftragte verspricht Betroffenen Sicherheit
Wissenschaftlerin Dr. Urban leitet derzeit die Recherche- und Informationsstelle RIAS Hessen, die antisemitische Vorfälle in Hessen dokumentiert und an der Universität Marburg angesiedelt ist. Dabei dokumentiert RIAS die Betroffenenperspektive. Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss betrachtet die Schaffung der neuen Stelle als deutliches Zeichen, Antisemitismus wirksam entgegentreten zu wollen. Man wolle gezielt jüdische Perspektiven einbeziehen. Es seien bereits verschiedene Projekte geplant.
Uni will wirksames Zeichen setzen
Susanne Urban ist die erste Antisemitismusbeauftragte der Philipps-Universität Marburg. Sie hat die an der Universität Marburg verortete Recherche- und Informationsstelle RIAS Hessen mit aufgebaut und leitet diese seit 2022. Zuvor war sie unter anderem als Wissenschaftlerin an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel tätig, hat für das Jüdische Museum in Frankfurt, die Arolsen Archives und das jüdische Welterbe der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz gearbeitet.