Clowns auf dem Hessens größtem Faschingsumzug in Fulda. Narren und Närrinnen sollen sich sicher fühlen und mitfeiern, wünscht sich Innenminister Roman Poseck.
In Hessen bereiten sich Karnevalisten, Städte und Polizeien auf die närrischen Umzüge in der Fastnachtszeit vor.
Innenminister Roman Poseck sieht kein konkretes Terrorrisiko, aber eine abstrakte Gefahr.
Wetzlar will Zufahrten zum Zugweg schützen
In Wetzlar klärt die Stadt zum Beispiel derzeit, wo genau Zufahrten mit festen Sperren geschützt werden und an welchen Stellen Polizeiautos stehen werden, das erklärt Ordnungsdezernent Jörg Kratkey auf FFH-Anfrage. Er sagt: "Wir werden den ganzen Zugweg schützen - dafür setzen wir auch viele städtische Fahrzeuge ein. Das können wir und dann wird es ein wunderbarer Faschingsumzug für die vielen tausend Narren und Närrinnen."
Wetzlars Ordnungsdezernent Jörg Kratkey im FFH-Gespräch
"Wir können die ganze Zugstrecke sichern. Ich freue mich auf den Umzug!"
Vom Limburger Dom bis zum Vogelsberg. Immer hier bei uns vor Ort. Die FFH Hessen Reporter. Ich bin Anne Schmidt in Wetzlar. Am 2. März ist großer Faschingsumzug. Über 80 Zugnummern, 50.000 Narren in der Stadt. Und ich will von Ordnungsdezernent Jörg Kratke im Rathaus wissen, wie sieht es aus mit der Sicherheit für die Strecke? Tun Sie mehr? Wir tun mehr. Während wir das bisher immer mehr unter den Fragen, wie kriegen wir den Straßenverkehr sicher um den Festzug geleitet, werden wir jetzt Straßenzüge so absperren, dass niemand mit einem Fahrzeug durchfahren kann, sodass der Zug und die Besucherinnen und Besucher geschützt sind. Jetzt geht es ja stundenlang durch Wetzlar. Das sind einmal Sperren, aber die reichen ja gar nicht aus. So viele hat man ja gar nicht. Das stimmt, aber wir haben relativ viele große Fahrzeuge in unserem Fuhrpark, die wir dann einsetzen und an neuralgischen Punkten platzieren. Trotzdem werden dann auch 50.000 bunte und fröhliche Menschen in Wetzlar sein. Machen Sie sich mehr Sorgen oder freuen Sie sich eigentlich eher auf das bunte Spektakel? Das ist immer toll und wir fahren als Magistrat der Stadt Wetzlar auch immer mit einem eigenen Wagen mit. Das ist richtig schön und ich habe auch ein gutes Gefühl dabei und das wird wieder ein toller Faschingszug. Alles, was hier bei uns in der Region passiert, immer morgens und nachmittags um kurz vor halb bei FFH.
In Fulda laufen Gespräche zwischen der Fuldaer Karnevalsgesellschaft, der Polizei und dem Ordnungsamt, berichtet FKG-Präsident Oliver Weißenberger. Auch hier seien vor allem mehr mobile und stationäre Zufahrtssperren geplant. Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es aber nicht.
Menschen sollen nicht aus Angst fernbleiben
Rund fünf Wochen vor dem Höhepunkt der Karnevalssaison hat Hessens Innenminister auf die Bemühungen der Polizei für die Sicherheit der feiernden Narren hingewiesen. Innenminister Poseck (CDU) sagt, "die Sicherheitsbehörden sind gut aufgestellt. Wir wollen gemeinsam den Rahmen dafür schaffen, dass Menschen öffentliche Großveranstaltungen wie Karnevalsumzüge mit einem guten Gefühl besuchen und sich nicht aus Sorge oder Angst zurückziehen."
Der Präsident der Fuldaer Karnevalsgesellschaft sagt
"In Fulda stimmen sich noch Polizei und Ordnungsamt ab. Es wird mehr mobile und feste Zufahrtssperren geben."
Vom Fuldaer Dom bis zum Spessart. Immer hier bei uns vor Ort. Die FFH Hessen Reporter. Ich bin Olaf Brinkmann in Fulda. Am 3. März ist Rosenmontag. Nach den schrecklichen Taten z.B. in Magdeburg und Aschaffenburg erweitern die Veranstalter des Rosenmontagsumzugs in Fulda die Sicherheitsvorkehrungen. Aktuell laufen die Abstimmungen, hat mir der Präsident der Fuldaer Karnevalsgesellschaft Oliver Weißenberger gesagt. Aufgrund der veränderten Gefährdungslage sind wir hier gezwungen in Zusammenarbeit mit der Polizei, mit den Feuerwehren, mit dem Deutschen Roten Kreuz und mit dem Ordnungsamt der Stadt Fulda unser Sicherheitskonzept anzupassen. Und es gibt auch schon ganz konkrete Pläne, hat mir Weißenberger gesagt. Es gibt mehr mobile Zufahrtssperren in Form von Fahrzeugen, die uns zur Verfügung gestellt werden durch Polizei, Feuerwehr und auch die Rhön Energie. Des Weiteren haben wir mehr stationäre Sperren im Einsatz und wir haben deutlich mehr Leitgitter. Eine hundertprozentige Sicherheit gäbe es aber leider nicht, sagt Weißenberger. Alles was hier bei uns in der Region passiert, immer morgens und nachmittags um kurz vor halb bei FFH.
Poseck ergänzte: "Die hessische Polizei bereitet sich auf die Karnevalszeit intensiv vor und beobachtet aufmerksam die Lage." Auf Grundlage vorliegender Informationen würden Maßnahmen angepasst, "um den Menschen in Hessen das friedliche Feiern zu gewährleisten und um mögliche Gefährdungen im Vorhinein zu verhindern". Polizei und Karnevalsvereine stimmten sich frühzeitig hierzu ab. Der Innenminister verwies auch auf die in den vergangenen Jahren errichteten, erweiterten und erneuerten Zufahrtssperren gegen Fahrzeugattacken in hessischen Innenstädten.
Reaktion auf Amokfahrt von Volkmarsen
Die Hessische Landesregierung hatte nach der schrecklichen Tat im nordhessischen Volkmarsen ein Sonderförderprogramm für den Schutz öffentlicher Plätze aufgelegt. Mit dem Sonderförderprogramm „Zufahrtssperren gegen Fahrzeugattacken im öffentlichen Raum“ wurden zwischen 2021 und 2024 gezielt kommunale Schutzmaßnahmen gegen Fahrzeugangriffe gefördert. Dazu zählten die Neuerrichtung, die Erweiterung oder auch die Erneuerung von bereits bestehenden Schutzelementen zur Sicherung von Innenstädten oder öffentlichen Plätzen. Das Land stellte hierfür rund 900.000 Euro bereit.