Senioren um 100.000 € betrogen - Mutmaßlicher falscher Polizist in U-Haft
Ein mutmaßliches Mitglied einer Bande falscher Polizisten ist echten Ermittlern in Nordhessen ins Netz gegangen. Der 24-Jährige soll an vier Betrugsfällen mit einem Schaden von mehr als 100.000 Euro beteiligt gewesen sein, teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Kassel mit. Dabei seien teils hochbetagte Senioren angerufen und um ihre Wertsachen gebracht worden.
Der Verdächtige aus Vellmar war laut Polizei bereits im Oktober festgenommen worden, er sitzt in Untersuchungshaft. Bei einer Wohnungsdurchsuchung seien zuvor Beweismittel gefunden worden, die den Verdacht gegen den Mann erhärtet hätten. Vorausgegangen waren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden.
In Witzenhausen, Frankenberg/Eder, Spangenberg und Bad Emstal
Die Betrüger sollen bei ihren Taten zwischen Mai und Oktober dieses Jahres in Witzenhausen, Frankenberg/Eder, Spangenberg und Bad Emstal nach der gleichen Masche vorgegangen sein: Sie gaben sich am Telefon als Polizisten aus und berichteten den Rentnern von einer angeblich festgenommenen Einbrecherbande, die auch die Angerufenen im Visier gehabt hätten.
Der Masche der Betrüger recht simple
"Im weiteren Verlauf verängstigten die vermeintlichen Polizisten die Opfer am Telefon, in dem sie vorgaben, deren Wertsachen seien nicht mehr sicher", berichteten die Ermittler. "Um das Hab und Gut in Sicherheit zu bringen, solle man das Geld oder den Schmuck an die Polizei übergeben. Im guten Glauben händigten die eingeschüchterten Senioren in allen vier Fällen Wertsachen an Abholer aus, die von den Betrügern geschickt wurden." Der gefasste 24-Jährige steht im Verdacht, in dieser Funktion tätig geworden zu sein. Die Ermittlungen auch zu möglichen Verbindungen zu weiteren Fällen dauern an.