Wird documenta verschoben? - Sprecherin: "Alles ist möglich"
Nach dem Rücktritt der Findungskommission ist eine Verschiebung der nächsten documenta aus Sicht der Leitung nicht ausgeschlossen. "Alles ist möglich, wir sind komplett auf Neustart eingestellt", hat eine Sprecherin der documenta zu HIT RADIO FFH gesagt.
Die 16. Ausgabe der Kunstausstellung ist für 2027 in Kassel geplant. Traditionell findet die documenta alle fünf Jahre statt. "Die Frage nach dem Zeitpunkt steht in der aktuellen Situation nicht an erster Stelle", sagte der Geschäftsführer der documenta, Andreas Hoffmann, am Freitag der Deutsche Presse-Agentur.
"Betriebssystem" soll neu gestartet werden
"Es geht darum, die documenta in eine gute Zukunft zu führen", sagte Hoffmann. Erster Schritt sei, das "Betriebssystem" der documenta neu zu starten. Derzeit werde die Organisationsstruktur unter die Lupe genommen. Mit Hilfe externer Experten schaue man sich Verantwortlichkeiten, Strukturen und Prozesse an. Erst, wenn dieser Prozess der Neuaufstellung abgeschlossen ist, könne man den nächsten Schritt angehen: den Findungsprozess neu zu beginnen.
Antisemitismus-Debatte belastet documenta
Derzeit belasteten zwei Entwicklungen die documenta: Durch die antisemitischen Vorfälle bei der documenta fifteen sei Vertrauen verloren gegangen. Dazu kämen die aufgeheizten Debatten unter dem Eindruck der Terroranschläge in Israel. Dadurch sei der Arbeitsprozess der Findungskommission immer mehr unter Druck geraten. Bereits die documenta fifteen im vergangenen Jahr war von einem Antisemitismus-Eklat überschattet worden. Die Schau gilt neben der Biennale in Venedig als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst.
Stadt und Land unterstützen aktuellen Kurs
Die Gesellschafter unterstützen den Reformprozess: "Stadt Kassel und Land Hessen als Gesellschafter unterstützen die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihren Geschäftsführer Andreas Hoffmann voll und ganz in ihrer klaren Haltung", teilte das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit. "Sie stehen hinter den Anstrengungen, das durch die antisemitischen Vorfälle auf der documenta 15 verloren gegangene Vertrauen wieder aufzubauen und die documenta gut in die Zukunft zu führen."
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