Windpark Reinhardswald - Bürgermeister fordern Naturschutzgebiet
Gegner des Windparks Reinhardswald fordern ein Umdenken von der künftigen Landesregierung. Die mögliche Koalition aus CDU und SPD solle den Reinhardswald zu einem Waldnaturschutzgebiet erklären und so den Bau von großen Windkraftanlagen verhindern. Unterzeichnet haben den Aufruf neben der Naturschutzinitiative (NI) und mehreren Wissenschaftlern auch die Bürgermeister der Anrainerkommunen Hofgeismar, Reinhardshagen, Wesertal und Bad Karlshafen.
Der geplante Windpark gefährde die Wassereinzugsgebiete der umliegenden Gemeinden. Auch der Brandschutz sei nicht ausreichend geklärt. "Schließlich bleibt noch der gefährdete Tourismus um und an der Sababurg und im Naturpark Reinhardswald, der gerade im Aufwind ist und durch ein Windindustriegebiet wegbrechen wird“, so die vier Ortsbürgermeister Torben Busse (Hofgeismar), Fred Detmar (Reinhardshagen) Cornelius Turrey (Wesertal) und Marcus Dittrich (Bad Karlshafen).
Windparkgegner wollen Koalitionspartner kontaktieren
Man werde Ministerpräsident Rhein sowie die CDU- und SPD-Fraktion in den nächsten Tagen anschreiben und die Vorschläge näher erläutern. "Ministerpräsident Boris Rhein hat erklärt, eine christlich-soziale Koalition bilden zu wollen. 'Christlich' wäre die Bewahrung der Schöpfung und 'sozial' wäre der Schutz unserer Heimat", heißt es im Mitteilungstext.
Zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie
Hessen will zwei Prozent der Landesfläche für die Nutzung von Windenergie reservieren. Dafür wurden in Regionalplänen sogenannte Windvorranggebiete festgelegt - dazu zählen auch Teile des Reinhardswaldes. In Windvorranggebieten haben Windenergieanlagen zwar Vorrang, müssen aber trotzdem den normalen Genehmigungsprozess durchlaufen.
240 Meter hohe Windräder sollen gebaut werden
Der geplante Windpark im Reinhardswald wurde im Februar 2022 genehmigt und soll aus 18 rund 240 Meter hohen Windrädern bestehen – und Strom für rund 75.000 Haushalte liefern. Aktuell laufen aber mehrere Klagen vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH), die das weit über 100 Millionen Euro teure Projekt deutlich ausgebremst haben. Ursprünglich war die Fertigstellung für Ende dieses Jahres geplant, aktuell gibt es dafür keinen konkreten Zeitplan.
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