Bilanz zu A49-Kreisverkehr - Autobahn GmbH zufrieden, Kasseler genervt
Geduld und starke Nerven sind gefragt derzeit bei den Autofahrern in und um Kassel. Seit gut einer Woche ist die A49 Richtung Süden dicht – es gilt bis Ende des Jahres ein riesiger Einbahn-Straßen-Kreis-Verkehr auf A49, A7 und A44. In der Stadt deshalb: viele Staus.
"Ich bin sehr, sehr, sehr genervt", sagt ein Autofahrer bei einer FFH-Straßenumfrage. "Ich hatte gestern einen Termin, ich bin rumgefahren wie verrückt. Die Temperatur geht bis 180 - es ist zu viel einfach." Auch andere Autofahrer berichten von Umwegen und vielen Wartezeiten. "Das ist schon bemerkenswert, was man da im Stau steht", sagt einer.
Mitunter doppelt so viele Autos auf Stadtstraßen
Die Stadt Kassel nennt auf FFH-Anfrage Zahlen von Verkehrszählungen vor und nach des neu eingesetzten Autobahn-Kreisverkehrs. Besonders deutlich wird der Anstieg dabei in Oberzwehren im Feierabendverkehr. Wurden auf der Altenbaunaer Straße stadtauswärts vor der A49-Sperrung knapp 7.000 Autos gezählt, waren es in der vergangenen Woche mit knapp 12.500 fast doppelt so viele. Zunahmen gab es auch auf der Druseltalstraße oder der Dresdener Straße, hier aber deutlich geringer.
Autobahn GmbH: Autofahrer sollten nicht durch die Stadt fahren
Die Autobahn GmbH sagt dennoch, die Menschen hätten den erneuten Kreisverkehr gut angenommen. "Dennoch muss sich der Verkehrsfluss erst noch den neuen Gegebenheiten anpassen", sagt Bernhard Klöpfel, Leiter der Außenstelle Kassel der Autobahn GmbH. "Ich empfehle unbedingt auf der Autobahn zu bleiben und nicht den Weg durch den Stadtverkehr zu wählen." Die Verkehrsführung werde beobachtet und womöglich optimiert. Die Bauarbeiten liefen bisher ohne Verzögerungen.
Polizei: Mehr Unfälle im Baustellenbereich
Auf der A49 selbst hat es zuletzt deutlich häufiger gekracht als zuvor. "Es gab ähnlich wie zu Beginn der ersten Bauphase im Mai 2023 viele Spurwechselunfälle", sagt Polizeisprecher Matthias Mänz zu FFH. Eine Unfallzunahme sei aber bei neu eingerichteten Baustellen normal. Es habe bisher überwiegend Blechschäden und keine schwereren Unfälle gegeben. "Und es normalisiert sich gerade wieder - die Leute gewöhnen sich an die neue Verkehrsführung."
Tempolimit soll kontrolliert werden
Gleichzeitig habe man ein Augenmerk auf das neu angesetzte Tempolimit von 60 km/h tagsüber. Das dient laut Autobahn GmbH zum Schutz der Arbeiter. "Wir haben die Geschwindigkeitsbegrenzung im Blick und führen Messungen durch", so Mänz.