Unwetter: Millionenschaden in Tierpark Sababurg, Notbetrieb in Klinik
Nach Unwetter im Kreis Kassel - Tierpark Sababurg noch länger geschlossen
Fast eine Woche nach dem heftigen Unwetter in Nordhessen ist kein Ende in Sicht bei den Aufräumarbeiten. Der Tierpark Sababurg etwa bleibt mindestens noch bis nächste Woche Freitag (16.08.) dicht. Auch in der Klinik Hofgeismar herrscht weiter Notbetrieb.
Zehn Kilometer Wege und Parkplätze seien im Tierpark Sababurg unterspült worden, ein Imbiss stand bis unter die Decke voll mit Schlamm - insgesamt ein Millionenschaden. "Aufgrund der zahlreichen großen Schäden im Park ist die erhoffte Wiedereröffnung Anfang nächster Woche für uns leider nicht realisierbar", teilt Betriebsleiter Uwe Pietsch mit. Aktuell seien viele Wege, Gebäude und andere Bereiche noch so stark beschädigt, dass der Tierpark nicht gefahrlos betreten werden könne.
Mittelalterliches Spektakulum im September fällt aus
"Leider müssen wir aufgrund der großen Schadenlage auch das Mittelalterliche Spektakulum am 7. und 8. September absagen", so Pietsch. Für die Vorbereitung des jährlichen Großevents mit bis zu 25.000 Besuchern braucht der Tierpark zwei Wochen. "Das ist in Anbetracht der vielen Reparaturen aktuell nicht leistbar."
Weiter keine OPs in Klinik in Hofgeismar
Auch die Klinik in Hofgeismar läuft derzeit nur im Notbetrieb. Die OP-Säle sind noch mindestens bis Ende nächster Woche dicht. Aufgrund des extremen Starkregens war Wasser in die Rohre und Elektronik in eine der insgesamt drei Lüftungsanlagen der Klinik eingedrungen, so Betriebsleiter Silvan Uick. Patienten, die stationär chirurgisch behandelt werden müssen, werden daher in der Kreisklinik Wolfhagen operiert und versorgt.
Geburten wieder möglich
Immerhin: Die Kreißsäle können seit Montag wieder genutzt werden. "Unsere Hygieneexperten haben nach intensiver Prüfung grünes Licht für gynäkologische Eingriffe und Entbindungen gegeben", sagt Uick.
Hohe Unwetter-Schäden in Hann. Münden
In Hann. Münden hatte ein Unwetter am vergangenen Wochenende ebenfalls für hohe Schäden gesorgt. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt am Standort Hann. Münden spricht von einem Millionenschaden. Die im Untergeschoss des Hauptgebäudes liegenden Büros und forstgenetischen Labore seien weitestgehend zerstört worden, hieß es. Fast noch schwerer wiege der Verlust von Forschungsdaten und Probenmaterial mehrerer Jahre. Auch die B 80 zwischen Hann. Münden und Hilwartshausen ist nach einem Erdrutsch weiter unbefahrbar - voraussichtlich bis zum Wochenende.