Nach Unwetter in Nordessen - Poseck fordert Versicherungspflicht
Zahlreiche völlig zerstörte Häuser, Schäden in Millionenhöhe – angesichts des verheerenden Unwetters vor einer Woche in Nordhessen hat Hessens Innenminister Roman Poseck erneut eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden gefordert.
In Hessen waren zuletzt nur gut die Hälfte der Wohngebäude entsprechend versichert.
Viele Unwetter-Betroffene stehen vor dem Nichts
Im schwer getroffenen Trendelburg-Gottsbüren stehen einige Menschen jetzt vor den Trümmern ihrer Existenz – und ohne Versicherung da. Die Schicksale hätten ihn betroffen gemacht, so Poeseck. "Die persönlichen Gespräche haben mich stark beeindruckt. Zum Glück sind keine Menschen ernsthaft zu Schaden gekommen. Teilweise haben die Betroffenen aber ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Sie stehen nun sorgenvoll vor vielen offenen Fragen." Der Bund müsse jetzt handeln.
Buschmann will nur Angebotspflicht für Elementarschäden-Versicherung
Justizminister Buschmann spricht sich aber dagegen aus und warnt vor Bürokratie und hohen Kosten. "Die aus dem Länderkreis geforderte Pflichtversicherung würde das Wohnen in Deutschland teurer machen, eine große Bürokratie nach sich ziehen und den Staat nicht aus der finanziellen Haftung nehmen", so Buschmann im Juni. Eine Verpflichtung der Versicherer, jedem Gebäudebesitzer eine Versicherung gegen Elementarschäden anzubieten, sei aus seiner Sicht eine bessere Lösung, für die er weiter werben wolle.
Verschiedene Hilfsangebote für Menschen in Trendelburg
In Trendelburg gibt es ein Spendenkonto der Stadt für Betroffene. Auch das Land Hessen hat finanzielle Unterstützung gemäß der Elementarschäden-Richtlinie angekündigt. Und auch die evangelische Kirche verspricht Unterstützung. "Neben der seelsorgerischen Begleitung ist die Landeskirche bereit, Kollektenmittel in Höhe von mehreren Zehntausend Euro zur Verfügung zu stellen, um die Betroffenen auch finanziell zu unterstützen", heißt es in einer Mitteilung.
Verkehrs-Update: Die seit dem Wochenende nach einem Erdrutsch gesperrte Bundesstraße 80 in Südniedersachsen ist wieder frei. Sie ist seit dem Mittag wieder befahrbar, wie die Stadt Hann. Münden mitteilte. In der Nacht zum Sonntag war infolge des Starkregens eine Flutwelle aus Wasser und Schlamm einen bewaldeten Hang heruntergekommen und auf die Bundesstraße getroffen.