Polizeischüsse in Schwalmstadt: Waffe der Getöteten war nicht scharf
Polizeischüsse in Schwalmstadt - Waffe der Getöteten war nicht scharf
Eine 20 Jahre alte Frau ist am Donnerstag von Polizisten in Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) erschossen worden. Jetzt teilt die zuständige Staatsanwaltschaft Marburg mit, die Frau habe keine scharfe Waffe bei sich gehabt. Sie sei durch mindestens zwei Polizei-Kugeln tödlich getroffen worden.
Gegen die vier beteiligten Polizeibeamten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Totschlag eingeleitet, ein übliches Verfahren in solchen Fällen, heißt es.
Frau war wegen Trunkenheit im Verkehr auffällig
Die Frau habe derzeit keinen festen Wohnsitz und sei bereits in der Nacht zuvor wegen Verdachts auf Trunkenheit im Verkehr aufgefallen. Deshalb sei sie zur Polizeistation gebracht worden. Dort sei ihr auch Blut abgenommen worden. Nach ihrer Entlassung fuhr sie am nächsten Morgen um 6 Uhr auf den Hof der Polizeistation. Als vier Polizisten sich näherten, habe sie das Auto verlassen, eine Waffe gezogen und auf die Beamten gerichtet. Anschließend schossen die Beamten auf die Frau.
Waffe nicht scharf, aber täuschend echt
Nach ersten Ermittlungen handelte es sich bei der Waffe der Frau nicht um eine scharfe Schusswaffe. "Sie sieht einer solchen jedoch zum Verwechseln ähnlich", so Staatsanwaltschaft und LKA. Es könne sich um eine Schreckschusspistole oder Softair-Waffe handeln. Ob die Frau selbst Schüsse abgegeben hat und um welche Waffe es sich genau handelt, werde noch von Experten des LKA untersucht.
Obduktionsergebnisse und laufende Ermittlungen
Die 20-Jährige sei noch am Donnerstag im Institut für Rechtsmedizin in Gießen obduziert worden. Die Untersuchung ergab, dass sie durch mindestens zwei Kugeln getroffen wurde. Todesursache war eine Verletzung innerer Organe mit hohem Blutverlust. Wieso die Frau am Donnerstag bewaffnet an der Wache erschien, ist derzeit unklar.
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