Geldautomat in Borken gesprengt: Polizei nimmt einen Verdächtigen fest
Geldautomat in Borken gesprengt - Mann mit Taschen voller Geld festgenommen
Drei Männer haben in der Nacht zu Mittwoch zwei Geldautomaten in einer Bankfiliale in Borken (Schwalm-Eder-Kreis) gesprengt. Laut Polizei konnte einer der Verdächtigen festgenommen werden. Der Schaden wird auf eine halbe Million Euro beziffert. Verletzt wurde aber niemand.
Gegen zwei Uhr sollen die Automaten in einer Sparkassen-Filiale am Europaplatz in der Nähe der Innenstadt in die Luft geflogen sein. Anwohner verständigten daraufhin die Polizei.
Fluchtwagenfahrer flüchtet und lässt Komplizen stehen
Doch die hatte selbst schon von der Sprengung Wind bekommen. Beamte der Bundespolizei am Bahnhof Borken eilten sofort nach dem Knall zum Tatort. Daraufhin flüchtete der Fahrer des wartenden hochmotorisierten Fluchtautos. Den anderen drei Männern blieb daher nur noch die Flucht zu Fuß.
24-Jähriger mit Taschen voll Bargeld gefasst
Ein 24-Jähriger konnte von den Beamten der Bundespolizei festgenommen werden und sollte noch am Mittwoch vor den Haftrichter kommen. Er soll bereits in der Vergangenheit in Hessen und anderen Bundesländern wegen Geldautomatensprengungen in Erscheinung getreten sein. Der Mann hatte den Angaben nach zwei Reisetaschen dabei - darin mehrere zehntausend Euro Bargeld. Ob das Geld aus der Sprengung in Borken stammt, ist unklar. Auch wie viel Geld insgesamt erbeutet wurde, ist noch nicht bekannt.
Großfahndung läuft
Nach den anderen flüchtigen Verdächtigen wird mit einem Großaufgebot gefahndet - bis zum Nachmittag konnte das LKA aber keine weiteren Festnahmen vermelden, so ein Sprecher auf FFH-Anfrage. An der A49 im Umkreis von Borken waren am Vormittag mehrere Polizeiwagen positioniert. Die Bevölkerung wurde gebeten, keine Anhalter mitzunehmen und verdächtige Personen der Polizei zu melden.
Experten sprengen Sprengstoffreste
Am Morgen rückten Entschärfer vom Landeskriminalamt in Borken an. Gegen 7 Uhr haben die Experten am Ortsrand die Reste der verwendeten Sprengstoffe kontrolliert gesprengt - daher war ein zweiter Knall im Ort zu hören.
Dieses Jahr bisher 22 Sprengungen
Im Jahr 2024 kam es in Hessen laut LKA bislang zu 22 Geldautomatensprengungen (2023 waren es 61), wobei in zehn Fällen Bargeld entwendet werden konnte (2023: 40 Fälle). Sieben Tatverdächtige konnten auf frischer Tat festgenommen werden. Weitere neun Tatverdächtige wurden nach intensiven Ermittlungen ergriffen. Die Festnahme mehrerer Logistiker habe laut Behörden dazu beigetragen, die regionalen Strukturen der niederländischen Tatverdächtigen zu schwächen.