Testphase in Großenlüder - Straßenlampen bleiben nachts aus
Um Energie zu sparen, verringern einige Städte und Gemeinden abends und nachts die Beleuchtung. Die Gemeinde Großenlüder lässt nachts die Beleuchtung nun ganz aus. In einer Testphase bis Ende März werden die 1.200 Straßenlampen in der Gemeinde zwischen 22.30 Uhr und 5.30 Uhr komplett ausgeschaltet.
"Wir können so monatlich rund 15.000 Kilowattstunden sparen", sagt Großenlüders Bürgermeister Florian Fritzsch im Interview mit HIT RADIO FFH. Darum gehe es beim Abschalten der Straßenbeleuchtung vor allem - aber auch um die Reduktion der Lichtverschmutzung, so Fritzsch. Denn nächtliches Licht ist einer der Hauptfaktoren für das Insektensterben.
Fritzsch: "Einige sind überrascht davon, wie dunkel es jetzt wirklich ist"
Es gibt allerdings auch einige Kritik an dem Entschluss der Gemeinde, nachts die Straßenbeleuchtung komplett auszuschalten. "Die ersten Rückmeldungen zeigen, dass einige davon überrascht sind, wie dunkel es jetzt ist. Deshalb haben wir ja auch erstmal eine Testphase angesetzt, in der wir das Konzept ausprobieren. Nach Ende dieser Testphase können wir entscheiden, ob wir den Zeitraum, in dem die Beleuchtung ausgeschaltet ist, verkürzen", so Fritzsch im Gespräch mit HIT RADIO FFH.
Testphase soll durchgezogen werden
Die Testphase will der Bürgermeister auf jeden Fall durchziehen. "Ich halte nichts davon, nach wenigen Tagen schon gegenzusteuern. Es ist vielleicht auch eine Gewöhnungssache - und ich bin mir sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger, die spät abends oder früh morgens draußen unterwegs sind, sich zu helfen wissen, mit Taschenlampen oder anderen Mitteln", so Fritzsch.
Fritzsch: "Dunkelheit sorgt nicht für mehr Kriminalität"
Die Bedenken, dass durch die Dunkelheit die Kriminalitätsrate steige, weist Fritzsch im FFH-Interview zurück. In einigen Gemeinden im Landkreis Fulda wie Tann oder Ebersburg werde die Beleuchtung nachts schon länger ausgeschaltet - und dort habe es nicht mehr Einbrüche oder Überfälle gegeben. "Dass durch das Ausschalten der nächtlichen Beleuchtung die Kriminalität steigt, lässt sich statistisch nicht belegen", so Fritzsch.