Projekt zur Renaturierung - Rotes Moor soll wieder nasser werden
In der Rhön ist ein neues Projekt zur Renaturierung des Roten Moores angelaufen. Die Bedeutung von Mooren als wichtiger Speicher von Kohlendioxid ist vielen Menschen nicht so bewusst wie die des Waldes. Dabei könnten diese Feuchtgebiete eine weitaus größere Menge des klimaschädlichen Gases binden als Wald, sagte Florian Wilshusen vom Landesbetrieb HessenForst.
"Wenn wir Moore renaturieren, können wir sehr viel mehr erreichen als mit normaler Forstwirtschaft", sagte er am Freitag bei der Vorstellung eines neuen Schutzprojektes für das Rote Moor in der Rhön, das in der Nähe der hessisch-bayerischen Landesgrenze liegt und einen wertvollen Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere bietet.
Trockenheit und weniger Grundwasser
Das von jahrzehntelangem Torfabbau geprägte Gebiet ist wie andere Moore in Deutschland auch von zunehmender Trockenheit und sinkendem Grundwasserspiegel bedroht. Deshalb ist dort ein neues Projekt angelaufen, das sich der Austrocknung des ökologisch wichtigen Gebiets entgegenstemmt. "Wir wollen das Rote Moor fit machen für den Klimawandel", sagte Torsten Raab, der hessische Verwaltungsleiter des Biosphärenreservats Rhön, das Gebiete in Hessen, Bayern und Thüringen umfasst.
140 Ehrenamtliche helfen
Bei diesem Fitnessprogramm soll das Abfließen des Wassers aus dem Moor verlangsamt werden. Dazu werden beispielsweise alte Abflusskanalrohre aus dem Naturschutzgebiet entfernt und marode Holzspundwände erneuert, die das Wasser in dem Hochmoor zurückhalten. Insgesamt 140 Ehrenamtliche von der Naturschutzorganisation Bergwaldprojekt werden dies über einige Wochen hinweg in mehreren Gruppen in Handarbeit erledigen.
400.000 Euro Förderung
Die Arbeiten werden in diesem Jahr im Rahmen des Klimaplans Hessen 2030 nach Angaben des Regierungspräsidiums Kassel mit insgesamt rund 400 000 Euro gefördert. Das Hochmoor bestehe zu 90 Prozent aus Wasser und werde von Niederschlägen gespeist, sagte Wilshusen von HessenForst. Wie ein Schwamm sauge es sich mit Wasser voll, erläuterte Lutz Rohland vom Bergwaldprojekt, der die Arbeiten der Helfer im Moor koordiniert.
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