Stadt wehrt sich: Windräder in Wald von Bad Orb geplant
Stadt wehrt sich - Windräder in Wald von Bad Orb geplant
Windräder im Wald von Bad Orb: Ein dänisches Unternehmen will sie bauen, der Kurstadt schmeckt das allerdings gar nicht. Sie hat deshalb eine große Anzeigenkampagne gestartet.
Das Problem: Die Windräder sollen genau dort gebaut werden, wo die Stadt einen Kur- und Heilwald plant. Darauf macht sie in einem offenen Brief, geschaltet in großen Anzeigen in deutschen und dänischen Zeitungen, aufmerksam, um die Pläne von Ørsted, so heißt das Unternehmen, zu stoppen.
Ørsted steht zu Plänen
Ørsted steht dazu in Gesprächen mit dem Land und Hessen Forst. Die Stadt sei an den bisherigen Planungen nicht beteiligt gewesen, erklärt Bad Orbs Kurdirektor Steffen Kempa.
Wald bewahren
"Unser Anliegen ist es, den Wald als grünes Gold von Bad Orb zu bewahren und den Status der Stadt als Kurstadt langfristig zu sichern. Mit CURA SILVA (Anm. d. Reaktion: so heißt der geplante Kur- und Heilwald) verfolgen wir das Ziel, Bad Orb als internationales Zentrum für Waldtherapie zu etablieren“, betont Henning Strauss, Unternehmer und Initiator der Kampagne.
Windräder seien nicht kommunaler Wille
"Der dänische Windenergie-Konzern Ørsted will Fakten schaffen und setzt sich über den kommunalen Willen hinweg. Das werden wir nicht hinnehmen“, sagt Bürgermeister Tobias Weisbecker.
Reaktion von Ørsted auf Kampagne
Nach der Anzeigenkampagne hat das Unternehmen reagiert. Auf seiner Internetseite schreibt Ørsted:
Die Unterzeichner des offenen Briefes, darunter der Bad Orber Bürgermeister Tobias Weisbecker und der örtliche Unternehmer Henning Strauss, fordern in dem offenen Brief dazu auf, dass Ørsted die vom Land Hessen und von HessenForst vorgesehene Nutzung der Fläche zur Erzeugung CO2-freien Windstroms nicht weiterverfolgt. “Dem will und kann Ørsted nicht entsprechen, weil das im Gegensatz zu den regionalplanerischen Zielen des Landes Hessen und den Vorgaben des Landesbetriebs HessenForst stehen würde”, sagt dazu Stefan Bachmaier, Geschäftsführer von Ørsted Onshore Deutschland.
Noch kein Antrag eingegangen
Letztlich genehmigt werden muss der Bau der Windräder vom zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt. Dort hieß es auf Nachfrage von HIT RADIO FFH, dass der Vorgang bekannt sei, bisher aber noch kein offizieller Genehmigungsantrag von Ørsted eingegangen sei.
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