Sicherheitskonzept zu teuer - Radlersonntag findet nicht statt
Seit über 30 Jahren war der "Radlersonntag" im Main-Kinzig-Kreis im September eine feste Tradition. In diesem Jahr wird er aber nicht stattfinden. Laut Landrat Thorsten Stolz ist das benötigte Sicherheitskonzept zu umfangreich und zu teuer.
Trotz der nötigen Maßnahmen und Anpassungen des Sicherheitskonzepts für die 80 Kilometer lange Strecke wäre eine kurzfristige Umsetzung innerhalb weniger Monate nicht möglich, so Stolz. Das Szenario eines Angriffs mit einem Fahrzeug auf die Strecke wird als ernstzunehmend eingeschätzt. Gleichzeitig wäre eine Umsetzung des Sicherheitskonzepts mit hohen Zusatzkosten im sechsstelligen Bereich verbunden, die derzeit im Haushalt des Main-Kinzig-Kreises nicht eingeplant sind.
Anhaltende angespannte Sicherheitslage
Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundesinnenministerium bleibt die Sicherheitslage in Deutschland angespannt. Eine Steigerung extremistischer Aktivitäten hat zur Notwendigkeit geführt, Großveranstaltungen intensiver zu überprüfen. Das Sicherheitskonzept für den Radlersonntag müsse nach den jüngsten Anschlägen angepasst werden, so Stolz. Fachleute seien nötig, um die komplexen Rahmenbedingungen zu bewerten und Empfehlungen zur Risikominimierung zu entwickeln.
Vorlaufzeit und zukünftige Planung
Die Erstellung eines umfassenden Sicherheitskonzepts erfordere etwa neun Monate Vorbereitungszeit. Diese Zeit stehe für die aktuelle Planung nicht zur Verfügung. Trotz der Absage wird das Organisationsteam an einer Lösung für die kommenden Jahre arbeiten, so Landrat Stolz. Ein Maßnahmenpaket soll bis 2026 geprüft werden. Die zusätzlichen Sicherheitsanforderungen bedeuten jedoch auch höheren Personalbedarf und steigende Kosten.
Künftige Herausforderungen für die Veranstaltung
Die Durchführung von „M-net Kinzigtal total“ sieht sich vor grundsätzlichen Herausforderungen. Eine 80 Kilometer lange, offene Veranstaltungsstrecke unterscheidet sich stark von abgegrenzten Events wie Volksfesten oder Weihnachtsmärkten, heißt es in einer Pressemitteilung. Landrat Stolz betont die ernste Verantwortung für die Sicherheit der Teilnehmenden. Es steht in Frage, ob die Veranstaltung in ihrer bisherigen Form sicher durchführbar ist.

