Frankfurt bittet nach möglichem Kältetod von Obdachlosem um Mithilfe
Obdachloser eventuell erfroren - Stadt Frankfurt: Auf andere achtgeben
Ein obdachloser Mann ist in Frankfurt womöglich erfroren. Der 46-Jährige war in der Nacht zum Mittwoch ums Leben gekommen und von einem Mitarbeiter einer sozialen Hilfseinrichtung auf einem Supermarkt-Parkplatz im Gallusviertel gefunden worden, wie die Polizei mitteilte.
"Möglicherweise starb er aufgrund der kalten Temperaturen, die genaue Todesursache soll nun eine Obduktion klären", sagte ein Sprecher am Donnerstag. Den Angaben zufolge hatte der Mann sich regelmäßig auf dem Parkplatz aufgehalten und dort übernachtet.
Bitte um Achtsamkeit
Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) appellierte an Bürgerinnen und Bürger, auf Menschen achtzugeben, die sich bei frostigen Temperaturen draußen aufhalten. "Wer einen Menschen auch tagsüber in einer verstecken Ecke oder schlecht ausgestattet im Freien schlafen sieht, sollte unbedingt Hilfe rufen", sage Voitl laut Mitteilung. Dazu gibt es die Telefonnummern des Frankfurter Kältebusses, der Hotline für soziale Notlagen oder in Notfällen die Notrufnummer 112, sagte eine Sprecherin.
Genaue Todesumstände unklar
Den Angaben zufolge war der gestorbene Mann schon seit langer Zeit obdachlos. Er sei beeinträchtigt gewesen und schwer für Hilfen zu erreichen, hieß es. Seine Todesumstände gelte es nun zu rekonstruieren.
Verschiedene Anlaufstellen für Obdachlose
In Frankfurt gibt es verschiedene Hilfsaktionen für Obdachlose: Ein leicht zugängliches Angebot ist die Notübernachtung im U-Bahnhof Eschenheimer Tor, wo etwa 150 Schlafplätze, also Isomatten und Decken sowie ein kleines Frühstück bereitgestellt werden. Zudem gibt es Unterkünfte der Stadt in Wohnheimen und Hotels. Des Weiteren ist der Kältebus im Stadtgebiet unterwegs, um Menschen zu versorgen.
Wohnungslosenhilfe fordert noch mehr Kälteschutz
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe forderte mehr Schutz in der Kälte für Obdachlose. Bundesweit sind demnach verschiedene Atemwegserkrankungen, darunter Corona, eine Gefahr für obdachlose Menschen. Zudem stelle die ohnehin hohe Zahl an Hilfesuchenden sowie der zusätzliche Bedarf durch Geflüchtete aus der Ukraine die Kommunen vor besondere Herausforderungen, hieß es.