Pendler-Probleme in den Sommerferien: Frankfurt baut am Schienennetz
S- und U-Bahnenlinien dicht - Sommerferien: Bauarbeiten in Frankfurt
Während Schüler frei haben, müssen Pendler in Frankfurt tapfer sein: In den Sommerferien werden die nämlich mit vielen Einschränkungen im Frankfurter S-und U-Bahnnetz zu tun haben.
Der Grund: Tunnelbauarbeiten im Frankfurter Süden zwischen Bahnhof Louisa und Ostendstraße - dieser Streckenabschnitt ist dann wochenlang komplett gesperrt.
Betroffen sind folgende Linien:
S3, S4, S5, S6, U4, U5
Große Bau-Aktion in den Tunnelstrecken
Bei den Bauarbeiten werden veraltete Schienen, Weichen und weitere Technik erneuert, wie die Deutsche Bahn, die Frankfurter Verkehrsgesellschaft (VGF) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) am Dienstag mitteilten.
S- und U-Bahnen betroffen
Ab 22. Juli, 1.40 Uhr, wird der City-Tunnel der S-Bahn zwischen Südbahnhof und Ostendstraße gesperrt. Die Linien S3 bis S6 fahren dann gar nicht mehr in den Tunnel hinein, auch nicht auf Seite des Hauptbahnhofs. Grund sei fehlender Platz im Tunnel zum Wenden der Bahnen, erklärte die Deutsche Bahn. Die Bauarbeiten erstrecken sich bis zur Haltestelle Louisa. Zudem wird ein U-Bahn-Tunnel für den Verkehr dicht gemacht, die U4 fährt deshalb gar nicht, die U5 nur teilweise.
Von Norden aus nur bis Frankfurt Hbf
Von Norden aus dem Taunus fahren die Bahnen S3, S4 und S5 nur noch bis zum Hauptbahnhof. Für die S6 ist sogar schon am Westbahnhof Schluss. Pendler aus zum Beispiel Friedberg oder Bad Homburg können ab dem Hauptbahnhof dann auf Tram, Busse oder Regionalbahnen umsteigen. Aus dem Süden kommen Sie nur bis zum Bahnhof Frankfurt-Louisa. Von dort aus gilt es ebenfalls auf andere öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Tram, Regionalbahnen und Busse als Alternative
Der Ersatzfahrplan sieht in Frankfurt unter anderem einige Ersatzbusse sowie eine Sonderlinie der Straßenbahn vor. Diese Linie 10 fahre eine ähnliche Strecke wie die ausfallende U-Bahn-Linie 4 und könne dementsprechend einiges abfangen. Im S-Bahnverkehr sollen zusätzliche Bahnen sowie der Umstieg in den sonstigen öffentlichen Nahverkehr weiterhelfen.
Einen Überblick über die Bau-Maßnahmen, Ausfälle und Alternativen gibt es auch hier.
Auch kostenloses Fahrradleihen möglich
Sobald eine S- oder U-Bahn nicht mehr fahre, könne man laut RMV, DB und VGF auf eine Straßenbahn, Bus oder eine Regionalbahn umsteigen. Die andere Alternative: Bikesharing. Mit einem ÖPNV-Ticket gebe es während der Einschränkungen in den Sommerferien einen Code, um ein Fahrrad auszuleihen. Das sei dann für 30 Minuten frei - laut Chef der Verkehrsgesellschaft traffiQ, Tom Reinhold, biete sich das besonders für Gäste an, die im Innenstadtbereich unterwegs sind.
Ab 4. September sollen die Bahnen wieder wie gewohnt rollen.
Sommerferien-Zeitpunkt geringstes Übel
Die Maßnahmen seien bewusst in die Sommerferien gelegt worden, um die Auswirkungen für Pendlerinnen und Pendler möglichst gering zu halten, sagte Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Hessen. Denn dann seien auch keine Schüler unterwegs.
Auch Bus 79 jetzt pausiert
Seit dem ersten offiziellen Ferientag muss jetzt auch die Buslinie 79 pausieren. Die verbindet montags bis freitags frühmorgens Niederrad Bahnhof und dem Lyoner Quartier. Das teilen traffiQ und ICB am Montag mit und bitten Fahrgäste, auf die Buslinie 78 umzusteigen. Auch die Straßenbahnlinie 12 und die Buslinie 51 könnten eine Alternative sein.
Grund für den Ausfall: Wegen der Sommerbaustellen auf den Buslinien M34 und M43 muss das Bus-Unternehmen zusätzliche Leistungen erbringen und benötigt dafür weitere Fahrer.
Nordend-Ortsbeirat fordert U4-Alternative mit Eilantrag
Die VGF plant als Alternative für die U4 eine Straßenbahn-Sonderlinie. Das reicht dem Ortsbeirat 3 (Nordend) aber nicht. Mit einem einstimmig beschlossenen Eilantrag fordert der weitere Alternativen.
Das Stadtteilparlament kritisiert vor allem das Ersatzangebot für die Stationen Merianplatz und Höhenstraße - die seien außer Acht gelassen worden. In der Vorlage hieß es, dass bisher kein "alternatives Angebot" für die Berger Straße "zu erkennen" sei. Auch die fehlende Kommunikation von Seiten der VGF mit dem Stadtparlament wird kritisiert.