Zoo Frankfurt: Tiger-Jungen Raja und Rimba im Frankfurter Zoo getauft
Sie heißen Raja und Rimba - Tiger-Jungen im Frankfurter Zoo getauft
Sie heißen Raja und Rimba - und sind DIE neuen Publikumslieblinge im Frankfurter Zoo. Die Tiger-Jungen sind heute der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Vor knapp zwei Monaten hat Sumatra-Tigerin Cinta doppelten Nachwuchs bekommen.
Raja und Rimba wurden heute auch gleich einem Gesundheits-Check-up unterzogen. Erstmals hatte Zoodirektorin Christina Geiger die Gelegenheit, den Tiger-Nachwuchs ganz genau in Augenschein zu nehmen und festzustellen: Es sind zwei Männchen. Die beiden erhielten ihre ersten Impfungen, unter anderem gegen Katzenschnupfen.
Tiger werden geimpft
"Das hat mich schon erst mal geflasht", sagte Geiger zu der ersten Gelegenheit, die Jungtiere aus unmittelbarer Nähe zu erleben. Denn um die Mutter-Kind-Bindung nicht zu stören, hatte sich das Zoo-Team sehr zurückgehalten und nur aus der Entfernung die Bilder aus der Wurfbox beobachtet. Mutter "Cinta", für die es trotz ihrer neun Jahre der erste Nachwuchs ist, kümmere sich sehr fürsorglich um die beiden Jungtiere, die zunehmend unternehmungslustig und "wie ein Sack Flöhe" seien, sagte Geiger. Für den Frankfurter Zoo ist es der erste Tiger-Nachwuchs seit 10 Jahren.
Raja und Rimba zürückhaltend
Bei ihrem Auftritt am Mittwoch gaben sich die Tigerjungen allerdings eher scheu und zogen sich in eine geschützte Ecke zurück. Das mag auch an den Spritzen gelegen haben - vor allem "Raja", dessen Name auf indonesisch "König" bedeutet, reagierte indigniert und zeigte fauchend seine Milchzähne. Bruder "Rimba" (Dschungel) ließ sich bei der Untersuchung dagegen eher phlegmatisch hängen und ruderte mit den Pfoten.
Sumatra-Tiger vom Aussterben bedroht
Kaum hatten sich die Türen des "Katzendschungels" geöffnet, sorgte der Anblick der kleinen Tiger für Besucher-Entzücken. Ernst ist dagegen die Situation der wilden Artgenossen von "Raja" und "Rimba". "Für den Sumatra-Tiger ist es fünf vor zwölf", betonte Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Denn der Lebensraum der Tiger auf der indonesischen Insel sei bedroht, etwa durch die Rodung des Dschungels.Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von maximal 400 Tieren aus, die aktuell noch in ihrer angestammten Heimat leben. "Eine Tierseuche reicht und die Art ist für immer vom Planeten verschwunden", sagte Geiger über die Bedrohung der Art.
Tiger-Jungen könnten nach einem jahr abgegeben werden
Der Frankfurter Zoo-Nachwuchs sichere die "nächste Generation". Wie lange die beiden Jung-Tiger in Frankfurt bleiben, ist noch ungewiss. "Meist geht es ein Jahr gut, aber dann würden die auch in der Natur abwandern", sagte Geiger über die als Einzelgänger geltenden Raubkatzen. Der Zoo rechne deshalb damit, die Jungtiere in etwa einem Jahr abzugeben - wohin, das sei noch unklar. "Das wird von Zuchtbuchkoordinatoren organisiert nach rein wissenschaftlichen Aspekten - da ist noch alles offen."
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