Feuerwehr-Neuheit in Hanau: Roboter im Einsatz gegen Waldbrände
Hilfe bei Waldbränden in Hanau - So funktioniert der neue Löschroboter
Ein Roboter, der den Feuerwehrleuten bei Löscharbeiten hilft - seit dem heutigen Montag ist so ein Modell in Hanau im Einsatz.
Der in Hanau vorgestellte Roboter ist der erste dieser Art in Hessen, wie Innenminister Roman Poseck (CDU) sagte. Die Stadt leiste damit Pionierarbeit.
Roboter für extreme Brände
Mit dem neuartigen Löschroboter will die Feuerwehr in Hanau und der Region künftig Brände auch in schwer zugänglichen Waldflächen oder in Tiefgaragen bekämpfen. Der Einsatz des in Hessen bislang einmaligen Geräts soll die Arbeit der Feuerwehrleute bei extremen Einsatzlagen erleichtern und gleichzeitig das Risiko für ihre Gesundheit senken, wie Poseck bei der Vorstellung des neuen Roboters erklärte.
Mehr Waldbrände durch Klimawandel
Es sei davon auszugehen, dass es künftig mehr und nicht weniger Waldbrände gebe, sagte der Minister. "Der Klimawandel macht sich hier bemerkbar und deshalb ist es gut, dass wir mit der Zeit gehen, dass wir die Möglichkeiten der modernen Technik nutzen."
Neue Robotik-Sondereinheit
Die Hanauer Feuerwehr hat eine neue Sondereinheit Robotik gegründet, der 14 Einsatzkräfte angehören. Ihr neuer Roboter mit dem Namen "Magirus Wolf R1" kann aus einer Entfernung von bis zu zwei Kilometern ferngesteuert werden, dabei Schläuche durch den Wald ziehen und bei der Erkundung von Gefahren helfen. Unterstützt wird er aus der Luft von einer Drohne. Bis zu 2500 Liter Wasser kann er pro Minute versprühen.
Unterstützung für Einsatzkräfte
"Die Robotik wird den Menschen nicht ersetzen, aber es kommt auf das Zusammenspiel zwischen Technik und Mensch an", sagte die Hanauer Stadträtin und Feuerwehrdezernentin Isabelle Hemsley (CDU). Der Löschroboter kostet nach ihren Worten 220.000 Euro, hinzu kommen noch einmal rund 50.000 Euro für die Drohnentechnik.
Einsatz in ganz Süddeutschland denkbar
Hendrik Frese, Amtsleiter der Feuerwehr Hanau, erklärte, neben Hanau gebe es in Deutschland erst in zwei Städten Feuerwehren, die baugleiche Löschroboter einsetzten: in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) und Vechta (Niedersachsen). Wenn die Hanauer Sondereinheit mit ihrem neuen Roboter angefordert werde, werde sie im gesamten süddeutschen Raum zum Einsatz kommen.
Verschiedene Einsatzgebiete
Der Roboter könne nicht nur löschen, sondern auch bei der Bergung von Sachen, der Rettung von Menschen und der Fernerkundung in gefährlichen Gebieten helfen, etwa nach einer Explosion und bei Gaslecks. Auch der Einsatz auf gefährlichen Flächen, die beispielsweise mit Munition belastet seien, sei denkbar, erklärte Frese. Als weiteres Einsatzszenario nannte er den Brand eines Elektrofahrzeugs in einem Parkhaus, bei dem es zu einer enormen Hitzeentwicklung komme.
Mit Wärmebildkamera ausgerüstet
"Wenn man da Kolleginnen oder Kollegen reinschickt, dann wird das einfach sehr heiß und damit natürlich auch sehr gefährlich", erläuterte der Leiter der Hanauer Feuerwehr. In einer solchen Lage könne der Roboter, der über eine Wärmebildkamera verfügte, gut eingesetzt werden.