Stadt Hanau: Streit um Einwohnerzahl sorgt für Finanzwirbel
Stadt zweifelt Zensus an - Hanau will weiter Großstadt bleiben
Anfang Juli kam der Schock. Hanau ist keine Großstadt mehr, denn laut Zensus vom Mai 2022 soll die Bevölkerung um 6,7 Prozent zurückgegangen sein. Und das hat womöglich erhebliche finanzielle Konsequenzen.
Die genaue Einwohnerzahl soll 93.632 Menschen betragen haben. Das sind 6.675 Bürger weniger als im Jahr 2021 und Hanau liegt damit unter der entscheidenden Marke von 100.000 Einwohnern. Die Stadt zweifelt jetzt die Methodik des Zensus an und fordert mehr Transparenz. Ein 29 Punkte umfassender Fragenkatalog wurde an das Statistische Landesamt Hessen geschickt.
Finanzielle Auswirkungen des Zensus
Der Streit um die Einwohnerzahl ist nicht nur eine Frage ob Großstadt oder nicht. Sie beeinflusst, wie viel Geld die Stadt durch staatliche Zuweisungen erhält. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) äußerte Bedenken über mögliche finanzielle Verluste. Er betont, dass es entscheidend sei, die Berechnungen nachvollziehen zu können. Trotz Gesprächen mit dem Amt und einem Datenblatt bliebe vieles unklar, so die Stadtverwaltung.
Mangelnde Transparenz des Verfahrens
Die Stadt Hanau kritisiert, dass es keine vollständige Dokumentation der Zensusverfahren gibt. Unklar sei, warum Programme und deren Codes nicht öffentlich sind und ob unabhängige Prüfungen stattfanden.
Weitere Städte in Hessen betroffen
Neben Hanau verzeichneten auch andere hessische Städte wie Frankfurt, Kassel, Darmstadt und Offenbach Rückgänge in den Einwohnerzahlen. Wiesbaden hingegen konnte ein kleines Plus verbuchen. Der Rückgang in Hanau war jedoch mit 6,7 Prozent besonders ausgeprägt.
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