Verdacht gegen Mitarbeiter - Strafanzeige bei Ausländeramt Bad Homburg
Er soll Straftätern eine Aufenthaltserlaubnis erteilt haben. Wegen Untreueverdachts in der Ausländerbehörde hat der Hochtaunuskreis einen Mitarbeiter angezeigt.
"Die Verdachtsmomente wurden dazu detailliert auf 48 Seiten dargestellt", teilte ein Sprecher des Kreises auf FFH-Anfrage mit. Details dazu teilte der Kreis nicht mit.
Anzeige gegen Mitarbeiter
Grund für den schwerwiegenden Verdacht sind Unregelmäßigkeiten, die aufgefallen waren. Das erklärt der Kreis-Sprecher gegenüber HIT RADIO FFH. Der betreffende Mitarbeiter sei freigestellt worden, es laufe jetzt ein Disziplinarverfahren. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang der Strafanzeige.
Kanzlei prüft Verdacht
Der Kreis hatte eine Kanzlei um Prüfung gebeten, Ergebnis ist nun die 48-seitige Zusammenstellung. Für den Mitarbeiter gelte die Unschuldsvermutung, betonte der Sprecher des Kreises zugleich. Derzeit lägen keine Hinweise vor, dass er Geld oder andere Vergünstigungen angenommen habe.
Laut Kreis "nur Verdacht"
Hinweise auf weitere Vergehen oder dass der Mitarbeiter Geld angenommen hätte gebe es aber nicht. "Wir weisen auch grundsätzlich darauf hin, dass nach derzeitigem Kenntnisstand keine sicheren Tatnachweise vorliegen - aus Sicht des Hochtaunuskreises liegt lediglich ein Anfangsverdacht vor, der der Staatsanwaltschaft als zuständiger Fachbehörde übergeben wurde", hieß es in der Erklärung.
Unregelmäßigkeiten bei Vergabe von Dokumenten
Die "Bild"-Zeitung hatte von mehreren Fällen berichtet, bei denen es zu Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Dokumenten an Ausländer gekommen sein soll. Unter anderem sollen nach Informationen der Zeitung auch Straftäter eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen haben. Kreis und Staatsanwaltschaft äußerten sich dazu unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht.