"Huxit": Hanau macht nächsten Schritt zur kreisfreien Stadt
"Huxit" vom Main-Kinzig-Kreis - Hanau macht Schritt zur kreisfreien Stadt
Nach dem "Huxit" 2026 will Hanau eine kreisfreie Stadt sein. Vorher muss das Land Hessen noch einiges gesetzlich neu regeln.
Auf dem Weg zur Kreisfreiheit der Stadt Hanau ist ein weiterer wichtiger Schritt getan worden. Die Abgeordneten im hessischen Landtag berieten in erster Lesung über das "Gesetz über die Ausgliederung der Stadt Hanau aus dem Main-Kinzig-Kreis". Hanau will am 1. Januar 2026 den Kreis verlassen. "Huxit" wird die Kreisfreiheit mitunter genannt - unter Anspielung auf den Brexit und das Hanauer Autokennzeichen HU.
Land unterstützt die Stadt Hanau
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau hatte im August 2018 einstimmig beschlossen, das Land Hessen zu bitten, ein Gesetz zu beschließen, das die Ausgliederung aus dem Main-Kinzig-Kreis und die Kreisfreiheit regelt. Innenminister Roman Poseck (CDU) bekräftigte, das Land habe den Wunsch der Kommune aufgegriffen. Hanau sei eine Stadt von "außergewöhnlicher" Stärke.
Die Hanauer Stadtverordnetenversammlung und der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises hatten bereits im Sommer 2023 dem sogenannten Grenzänderungsvertrag zugestimmt, einer Vereinbarung zur Auskreisung.
Kreisfreie aber keine Großstadt
Weiter Streit gibt es um die wahre Einwonerzahl von Hanau. Die Stadt legte vergangene Woche offiziell Widerspruch gegen das von der Behörde ermittelte Ergebnis ein, das nach ihrer Ansicht viel zu niedrig ausgefallen ist.
Unter 100.000 Einwohner
Laut Zensus zählte Hanau am Stichtag 15. Mai 2022 nur noch 93.632 statt 100.307 Einwohner, wie aufgrund der sogenannten Bevölkerungsfortschreibung angenommen worden war. Damit hat Hanau seinen Status als Großstadt vorerst verloren. Dadurch drohen auch finanzielle Nachteile.
"Die Zahl ist falsch", sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). "Der Stadt werden in rund zehn Jahren etwa 100 Millionen Euro entzogen." Der Magistrat schulde es der Bürgerschaft, sich zu wehren.
"David gegen Goliath"
Kaminsky sprach von einem Kampf zwischen "David und Goliath", wobei Hanau die Rolle des David übernehme. Er erneuerte den Vorwurf, die beim Zensus angewandte Methodik sei fehlerhaft und das Vorgehen des Landesamtes intransparent.
Das Landesamt hingegen hält das angewandte statistische Verfahren für wissenschaftlich fundiert und vom Bundesverfassungsgericht bestätigt. Es hatte deutlich gemacht, dass aus seiner Sicht in dieser Angelegenheit das letzte Wort gesprochen ist.
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