Frankfurter Notruf überlastet - Immer mehr unnötige Anrufe bei der 112
Immer mehr Menschen rufen die Notrufnummer 112 an, obwohl sie gar keinen echten Notfall haben. Die Frankfurter Leitstelle leidet deshalb unter Personalproblemen und Überlastung.
Der Notruf 112 ist eigentlich nur für echte lebensbedrohliche Notfälle. Immer mehr Leute in Frankfurt wählen die Nummer aber, wenn es eigentlich gar nicht so schlimm ist. Chef der Leitstelle Frank Ditzel erklärt uns, dass das Frankfurter Personal dadurch überbelastet ist.
Anrufe ohne wirklichen Notfall
Einer der Disponenten, die in der Leitstelle in der Feuerwehrstraße am Hörer sitzen, ist Attila Wegmann. Er erzählt uns, dass manche Leute wegen Papierschnitten oder einem Zeckenbiss anrufen. Eine kuriose Geschichte handelte auch von einem Anrufer, der forderte, dass jemand kommen solle, um ihm seinen Verband zu wechseln.
112 nur für lebensbedrohliche Fälle
"Wenn der Bürger für sich bewertet hat, das ist für mich lebensbedrohlich, dann kann er durchaus die 112 anrufen", sagt Ditzel und stellt klar, dass die Nummer für ernste Fälle da ist. Während der Abfrage am Hörer könne es auch durchaus vorkommen, dass der Anrufer auf den ärztlicher Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 oder auch einfach nur seinen Hausarzt verwiesen würde, je nach Fall.
Ein großer Teil aller Anrufe ist irrelevant
Laut Frankfurter Leitstelle seien nur rund 20 Prozent aller Anrufe relevant. Dieser Anteil bildet allerdings auch nur den "Graubereich" ab, in dem dann nochmal geprüft werde, ob es sich tatsächlich um einen Notfall handelt. 80 Prozent aller Notrufe sind somit irrelevant und eine unnötige Belastung.
Verschiedene Gründe für die Anrufe
Die Gründe für den Anstieg der Anrufe sieht neben sinkender Gesundheitskompetenz der Menschen auch beim Missbrauch der Nummer. Entlastung erhofft er sich durch mehr Bildung zu Erste-Hilfe-Themen und das stärkere Verständnis der 112 als letzte Instanz bei schwerwiegenden Notfällen.

