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> OB-Wahl in Darmstadt 2023 geht in Stichwahl: Ergebnisse und Kandidaten
20.03.2023, 06:41 Uhr
OB-Wahl in Darmstadt -
Kolmer und Benz ziehen in Stichwahl ein
© HIT RADIO FFH
Die beiden Stichwahl-Kandidaten Michael Kolmer (r.) und Hanno Benz (l.) auf der Wahlparty der Stadt Darmstadt.
Michael Kolmer (Grüne) und Hanno Benz (SPD) ziehen in die Stichwahl um den Posten des Darmstädter Oberbürgermeisters ein.
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei der OB-Wahl in Darmstadt. Jetzt steht fest, wer in die Stichwahl am 2. April 2023 um den Rathaus-Chefsessel darf. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,6 Prozent. 2017 hatte sie noch bei 43,9 Prozent gelegen. Laut nachträglicher Angaben der Stadt waren 113.726 Darmstädterinnen und Darmstädter zur Wahl aufgerufen.
Kolmer und Benz schaffen es in Stichwahl
Michael Kolmer von den Grünen sichert sich für den nächsten Durchgang mit 23,71 Prozent die Pole-Position. Auch Hanno Benz von der SPD (20,63 Prozent) darf in die Stichwahl.
Kolmer: Bin überglücklich über Ergebnis
"Ich bin überglücklich über dieses Ergebnis", sagte Michael Kolmer auf der städtischen Wahlparty nach der Verkündung des vorläufigen Ergebnisses. "Ich habe natürlich nicht mit einem Durchmarsch gerechnet. Das wäre arrogant gewesen", sagte der Grünen-Politiker.
Einzelne Buhrufe gegen Benz
"Das Beste an dieser Wahl ist die Wahlbeteiligung", sagte der Zweitplatzierte Hanno Benz (SPD). "Die Einordnung des Ergebnisses zeigt, dass die Stadt gespalten ist, dass die Menschen mit der aktuellen Politik nicht zufrieden sind", sagte Benz, begleitet von einzelnen Buhrufen aus dem Publikum. Mit Blick auf Themen wie die Verkehrswende betonte Benz ein Miteinander, kein Gegeneinander.
Der Sieger des ersten Durchgangs, Michael Kolmer, zeigt sich glücklich
"Es ist ein Ergebnis, über das ich unglaublich glücklich bin. Ich habe mit einem wirklich engen Rennen gerechnet", sagt Michael Kolmer am FFH-Mikrofon.
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Es ist ein Ergebnis, über das ich unglaublich glücklich bin, weil ich habe mit einem wirklich engen Rennen gerechnet. Und dass ich an Platz 1 bin, das verdanke ich dem Teamwork von uns Grünen in diesem Wahlkampf. Wir hatten bis jetzt einen sehr fairen Wahlkampf und ich hoffe, dass der auch sich so weiterentwickeln wird. Wir werden natürlich nochmal unsere Themen deutlich adressieren, um dann in 14 Tagen dann auch den Gipfel zu erreichen.
SPD-Kandidat Benz ist froh über das Ergebnis
"Wir sind sehr froh über unser Ergebnis. Wir haben unser Ziel erreicht in die Stichwahl zu kommen, um dann einen Politikwechsel in dieser Stadt herbeizuführen", sagt SPD-Kandidat Hanno Benz am FFH-Mikrofon.
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Wir sind sehr froh über unser Ergebnis. Wir haben unser Ziel erreicht, in die Stichwahl zu kommen, um dann einen Politikwechsel in dieser Stadt herbeizuführen, weil die Menschen in dieser Stadt wieder Politik für alle möchten. Sie möchten wieder eine Politik, die für alle da ist und die sich auch um alle kümmert. Deswegen werden wir jetzt in den nächsten zwei Wochen deutlich machen, dass es darum geht, in dieser Stadt einen Politikwechsel herbeizuführen.
Uffbasse-Kandidatin Lau auf Platz drei
Hinter Kolmer und Benz auf Platz drei liegt Kerstin Lau von Uffbasse mit 18,96 Prozent gefolgt von Paul Georg Wandrey (CDU) mit 18,24 Prozent und dem Volt-Kandidaten Holger Klötzner (8,67 Prozent).
Lau: Bin ein bisschen traurig
"Ich selbst bin ein bisschen traurig, ich wäre gerne in die Stichwahl gegangen", sagte die Drittplatzierte Kerstin Lau (Uffbasse). Ihr Ergebnis zeige dennoch, dass nicht nur nach Parteizugehörigkeit gewählt werde, sondern auch nach Themen. "Es hat noch nicht ganz gereicht, aber das kommt noch", sagte Lau.
Linke- und FDP-Bewerberinnen und -Bewerber bei rund 3 Prozent
Die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten: Linke-Kandidat Ulrich Franke (2,89 Prozent), Gerburg Hesse-Hanbuch von der FDP erreicht 2,8 Prozent, Harald Uhl (Freie Wähler) kommt auf 2,47 Prozent, Mirko Steiner (Die Partei) hält 1,13 Prozent der Stimmen und der Kandidat der Wählergemeinschaft Darmstadt, Michael Ziemek kommt auf 0,5 Prozent der Stimmen.
Alle Ergebnisse im Überblick hält die Stadt Darmstadt auch auf ihrer Website bereit.
Lau: Bin natürlich enttäuscht
Die Uffbasse-Kandidatin Kerstin Lau wäre gerne in die Stichwahl gegangen, sagte sie unserem Reporter.
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Also ich bin natürlich enttäuscht. Ich wäre sehr gerne in die Stichwahl gegangen. Manchmal verliert man, obwohl man gewinnt. Also wir haben ja insgesamt ein super Ergebnis, gerade auch für so eine kleine Wählervereinigung. Aber mein Ziel war natürlich, diese Strukturen aufzubrechen und Oberbürgermeisterin zu werden.
Wandrey: Habe gekämpft und verloren
Er sei enttäuscht und habe mit mehr gerechnet, sagte CDU-Kandidat Paul Wandrey zu HIT RADIO FFH.
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Ich habe gekämpft, ich habe verloren. Das gehört dazu, das tut weh. Aber es war trotzdem eine gute Zeit. Ich hatte viel Spaß und ich würde es wahrscheinlich, selbst wenn ich das Ergebnis wüsste, nochmal machen. Es kam mir auch sehr offen vor, auch der Zuspruch war gut. Deswegen war ich natürlich enttäuscht. Ich hatte mit ein bisschen mehr gerechnet. Aber gut, das ist halt so. Das ist Demokratie und das muss man akzeptieren.
Klötzner: Ergebnis für uns gut
Volt hätte sich gewünscht, in die Stichwahl zu kommen, sagte Kandidat Holger Klötzner zu FFH-Reporter Florian Stendebach.
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Also das Ergebnis ist für uns gut. Im Vergleich zur Kommunalwahl haben wir nochmal so circa 25 Prozent gut gemacht. Natürlich hätten wir uns insgesamt gewünscht in die Stichwahl zu kommen, auch ein zweistelliges Ergebnis zu erreichen. Was meint Sie, was waren die entscheidenden Punkte, warum es nicht ganz jetzt gereicht hat? Letzten Endes denke ich, dass wir als kleinere Partei oder als jüngere Partei wäre das besser zu sagen, vielleicht noch nicht die große Verbreitung haben, wie jetzt beispielsweise eine CDU oder eine SPD oder die Grünen. Aber das kommt noch, da bin ich mir sicher.
© HIT RADIO FFH
Diese beiden haben es knapp nicht in die Stichwahl geschafft: Paul Georg Wandrey, CDU (l.) und Kerstin Lau von Uffbasse (r.).
IT-Probleme erschweren die Kommunikation
Laut der Stadt-Website konnte das Wahlamt den gesamten Vormittag über keine Mails empfangen oder versenden. Das Problem sei aber mittlerweile behoben und das Wahlamt wieder per Mail erreichbar. Eine Sprecherin des Wahlamts sagte unserem Reporter, dass die Mail-Probleme vom Vormittag nicht zu Problemen bei der Wahl geführt hätten und auch die Übermittlung der Ergebnisse nicht davon betroffen sei. Lediglich die Absagen von ein, zwei Wahlhelfern konnten demnach dadurch nicht gesehen werden.
FFH-Reporter vor Ort in Darmstadt
"Die meisten hatten mit Kolmer und Benz gerechnet, dass es aber so eng wird, ist dann doch überraschend", FFH-Reporter Florian Stendebach auf der Wahlparty der Stadt in der "Centralstation".
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Die meisten hatten mit Kolmar und Benz gerechnet, dass es aber so eng wird, dann doch sehr überraschend. Beide tränen am Ende nur rund 1700 Stimmen. Zwischenzeitlich sah es auch fast so aus, als würde es UF-Base-Kandidatin Kerstin Lau in die Stichwahl schaffen und Kolmar und Benz möglicherweise aus den Rängen fallen. Die Stichwahl jetzt in zwei Wochen. Stadtrat Kolmar will zum OB aufsteigen und Benz seinem Vater nachfolgen, der hier auch schon Stadtoberhaupt war. Florian Schendelbach, Darmstadt.
FFH-Reporter spricht über den Moment als die Stichwahl-Kandidaten feststanden
„Lächeln, Händeschütteln und lauter Applaus für Kolmer und für Benz als klar ist, sie haben es in die Stichwahl geschafft", FFH-Reporter Florian Stendebach in der "Centralstation" auf der offiziellen Wahlparty der Stadt.
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Lächeln, Hände schütteln und lauter Applaus für Kolmar und für Benz, als klar ist, sie haben es geschafft in die Stichwahl. Kolmar kommt auf rund 24 Prozent der Stimmen, Benz auf gut 21. Die Wahlbeteiligung diesmal höher als bei der letzten OB-Wahl. Mehrere unterlegene Parteien sagen mir, sie unterstützen jetzt Kolmar in Runde 2. Benz will mit Inhalten punkten, wie zum Beispiel mit einem Hilfsfonds für diejenigen, die sich Energiekosten nicht mehr leisten können. Florian Schendelbach, Darmstadt.
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Automatisch erstellte Abschrift des Videos:
Was ist das für ein spannender Wahlabend hier gewesen in Darmstadt bei der Oberbürgermeisterwahl. Es war ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende schaffen es. Michael Kolmer, Stadtrat von den Grünen und Hanno Benz von der SPD. Sie ziehen in die Stichwahl in zwei Wochen ein. Kolmer erreichte rund 24 Prozent. Der Stimme n und Benz, er kam auf ungefähr 21 Prozent.
Es war aber lange Zeit unklar an dem Abend hier, wer es wirklich schafft, auch Kerstin Lau von der Partei Uffbasse, sie hätte es fast auf Platz zwei beziehungsweise eins geschafft. Ich hab mit mehreren Parteien gesprochen, hier nach dem Wahlabend, die unterlegen waren. Die haben sich jetzt für Kolmer ausgesprochen. geben eine Wahlempfehlung für ihn ab.
Vor allem die aus dem Magistrat von Volt und von CDU. Hanno Benz muss kämpfen, er will jetzt punkten mit Inhalten und mit Themen wie zum Beispiel, einem Hilfsfonds für diejenigen, die sich die Energiekosten nicht mehr leisten können wegen der Energiekrise. Und er will damit aus seinem Vater, seinem prominenten Vater Peter Benz nachfolgen, der hier auch schon OB in Darmstadt war,
Amtsinhaber Partsch seit 2011 Oberbürgermeister in Darmstadt
Partsch hatte bekannt gegeben, aus privaten Gründen nicht noch einmal anzutreten. Er ist seit 2011 Oberbürgermeister der südhessischen Stadt. Bei der letzten OB-Wahl hatte er sich im ersten Wahlgang mit mehr als 50 Prozent der Stimmen gegen acht Mitbewerber durchgesetzt. Seine Amtszeit endet im Juni 2023.
Noch-Oberbürgermeister im Gespräch mit Reporter
Noch-Oberbürgermeister Jochen Partsch im Gespräch mit dem FFH-Reporter vor Ort: "Ich bin mit mir im Reinen und freue mich darauf, dass die Demokratie weitergeht."
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Es ist schon die ganze Zeit so, dass bei vielen Veranstaltungen, die die letzten sind, es doch viel Wertschätzung gibt und die Menschen sagen, ach ja, im Großen und Ganzen hast du das gut gemacht. Das ist jetzt so. Ich bin mit mir im Reinen und freue mich darauf, dass die Demokratie weitergeht. Sie haben gesagt, Sie wünschen sich einen guten Nachfolger, gute Nachfolgerinnen. Auf wen tippen Sie denn heute Abend? Da ich ja auch eine Funktion habe hier in der Wahlleitung insgesamt, will ich mich dann nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Ich gehe davon aus, dass sicher einer der kandidierenden Dezernenten in die Stichwahl kommt.
Diese beiden Kandidaten treffen nun in der Stichwahl aufeinander
Michael Kolmer (Grüne)
© Ulrike Frömel
52 Jahre, Stadtrat, Mühltal
Über mich:
"Darmstadt ist für mich mehr als ein Ort. Darmstadt ist ein Gefühl und meine Leidenschaft. Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen und habe an der TH Darmstadt (heute TU) studiert. Vor allem aber beschäftige ich mich mein gesamtes Berufsleben intensiv mit den hiesigen räumlichen und sozialen Strukturen: Seit 2000 arbeite ich für die Stadtverwaltung, für die ich 2005 die Leitung des Amts für Wirtschaft und Stadtentwicklung übernahm.
Zeit mit Familie unverzichtbar
Seit Juni 2021 bin ich hauptamtlicher Stadtrat und Dezernent für Klimaschutz, Planung, Bauen, Mobilität, Grünflächen und Umwelt. In meiner Freizeit liebe ich es, in und um Darmstadt Rad zu fahren. Unverzichtbar ist es mir, Zeit mit meiner Frau und meinen beiden Kindern (15 und 17) zu verbringen. Meine in vielerlei Hinsicht tiefe Kenntnis der Stadt will ich für die Zukunft nutzbar machen. Die Herausforderungen in diesen Zeiten sind groß, riesig sind aber auch die Chancen für ein noch lebenswerteres Darmstadt."
Kolmer: "Stadt sozial und ökologisch weiterentwickeln"
FFH-Reporter Florian Stendebach im Gespräch mit Michael Kolmer (Grüne)
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Herr Kolmer, was sind denn für Sie Ihre drei wichtigsten Themen für Darmstadt? Für mich sind die drei wichtigsten Themen eigentlich in zwei Themen zu kondensieren, nämlich wir müssen die Stadt gut sozial und ökologisch weiterentwickeln. Das heißt, ein ganz wichtiges Thema ist der Klimaschutz und die Klimaneutralität bis 2035. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Thema sozialen Wohnungsbau gut weiterzuentwickeln und dann geht es auch noch im Sinne von Lebensqualität darum die Mobilitätswende weiterzutreiben und die Stadt noch flächengerechter für alle Menschen gut benutzbar aufzuteilen. Wenn wir es mal konkret machen, was ist denn das Projekt, was Sie gerne als erstes umsetzen würden als OB? Ich sehe nicht das einzelne Projekt als erstes und ich bin auch der Meinung, die Zeit der Großprojekte ist eigentlich vorbei. Das wollen die Menschen nicht mehr sehen und ich halte es auch nicht mehr für richtig, sondern wir müssen an vielen Stellen ansetzen, um die Stadt ganzheitlich weiterzuentwickeln und vernetzt und klug abgewogen. In der Innenstadt rund um den Luisenplatz, wenn wir ein bisschen rumgucken, ist es ein bisschen leer in den Geschäften teilweise, schwarze Schaufenster, immer mehr Leerstand auch in der City. Wie sieht es denn Ihrer Meinung nach so in fünf Jahren rund um den Luisenplatz aus? In fünf Jahren sitzt es um den Luisenplatz herum gut gefüllt, urban belebt, grüner aus als heute. Wir werden ein Innenstadterentwicklungskonzept auf den Weg bringen, sind gerade in der letzten Phase der Bearbeitung. Da geht es darum, den öffentlichen Raum aufzuwerten. Der braucht es aber auch Konzepte für neue Nutzungen, für mehr nicht kommerzielle Nutzungen in der Innenstadt auf den Weg zu bringen. Ich nenne Ihnen jetzt drei Begriffe und frage Sie, was Ihnen oder wer Ihnen denn spontan dazu einfällt. Wir fangen mal an mit dem Begriff Superheld, Superheldin. Mein Superheld meiner Kindheit sind eigentlich Batman und Robin. Was fällt Ihnen zum Heinerfest ein? Das ist für mich seit meiner frühesten Kindheit das wichtigste Fest und ich werde natürlich auch alles dafür tun, dass es in der Innenstadt weiter gut veranstaltet werden kann und durchgeführt werden kann. Ich liebe das Heinerfest. Und zum Abschluss noch TikTok. TikTok ist die Welt meiner Kinder im Teenageralter, aber auch ich nähere mich dem immer mehr. Warum passen Sie denn besonders gut aufgrund Ihrer Eigenschaften, Ihrer Persönlichkeit als OB nach Darmstadt? Aus meiner Meinung nach geht es darum, im nächsten Jahrzehnt die Stadt so zu führen, dass wir einerseits gut durch Krisen kommen können und zum anderen gut sie sozial und ökologisch weiterentwickeln können. Und dafür braucht es Erfahrung. Es braucht aber auch das Herz, die Leidenschaft. Und ich habe über 20 Jahre Erfahrung in der Stadtentwicklung für die Stadtverwaltung und ich brenne für diese Stadt. Und deswegen glaube ich, dass ich genau der Richtige bin. Was sind denn Ihre Lieblingsorte in Darmstadt? Ich habe eine ganze Menge Lieblingsorte. Vielleicht mein Favorit ist der Wuchsdamm. Ich liebe die Stimmung dort zu den verschiedensten Jahreszeiten. Ich bin aber ein totaler Fan von vielen Plätzen im Martinsviertel. Liebt natürlich die Mathildenhöhe. Ich kann ehrlicherweise nicht sagen, es gibt nur den einen Ort. Es gibt ganz, ganz viele Orte und selbst nach 52 Jahren in der Stadt entdecke ich immer noch weitere Lieblingsorte. Und die abschließende Frage, wo spielen denn die Lilien in der nächsten Saison? Ganz ohne Zweifel in der ersten Bundesliga.
Hanno Benz (SPD)
© Sandra Kühnapfel
50 Jahre, Angestellter, Darmstadt
Über mich:
"Geboren in Darmstadt und aufgewachsen im Stadtteil Arheilgen, der nach wie vor meine Heimat ist, bin ich durch und durch Darmstädter. Aus einer sozialdemokratischen Familie stammend, hat Politik in meinem Leben schon von Kindesbeinen an eine große Rolle gespielt. So haben mein Bruder und ich gelernt, dass es wichtig ist, gegen Ungerechtigkeiten anzugehen und sich für die Gemeinschaft zu engagieren. Deshalb bin ich 1989 auch in die SPD eingetreten.
Alle Menschen im Blick haben
Ich möchte Oberbürgermeister von Darmstadt werden, weil wir alle Menschen in dieser Stadt im Blick haben müssen. Auch diejenigen, die sich von der Politik schon lange nicht mehr gesehen fühlen. Wir müssen alle Stadtteile zusammendenken, ohne sie über einen Kamm zu scheren. Als Oberbürgermeister werde ich dafür sorgen, dass die Energiekrise nicht zur sozialen Krise wird. Nur wenn wir Soziales, Umwelt und Wirtschaft zusammendenken, kommen wir voran. Und gleichzeitig gilt es, die Energiewende voranzutreiben. Damit auch unsere Kinder und Enkel es gut haben in Darmstadt, möchte ich Politik für die Menschen und mit den Menschen hier machen."
Benz: "Die Energiepreiskrise für die Menschen abmildern"
FFH-Reporter Marc Wilhelm im Interview mit Hanno Benz (SPD)
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Was sind bei Ihnen im Wahlkampf für den Oberbürgermeisterposten die drei wichtigsten Themen für Sie, für Darmstadt? Wir befinden uns in schwierigen Zeiten. Corona, die Folgen, Krieg, Energiepreiskrise, all das beschäftigt die Menschen. Die Zeitenwende ist direkt angekommen. Die Nachbarn, Freundinnen und Freunde sind direkt damit konfrontiert. Und das ist das Thema, was auch die Menschen hier in Darmstadt bewegt, die Folgen und wie die Politik mit den Folgen umgeht. Da geht es darum, den Menschen zu erklären, wie die Politik darauf reagiert. Nicht nur auf der Bundes- und Landesebene, sondern auch direkt vor Ort hier in Darmstadt. Welches Projekt, welches Hauptthema würden Sie als Erstes angehen im Falle Ihrer Wahl? Es geht darum, die Energiepreiskrise abzumildern für die Menschen. Die Bundesregierung hat mit einem 200-Milliarden-Paket schon vorgelegt, aber das reicht nicht. Auch die Kommune muss was für die Menschen tun. Deswegen ist das Erste, was wir angehen müssen, einen Sozialfonds für diejenigen, die sich die hohen Energiepreise nicht mehr leisten können, aufzulegen, gemeinsam mit dem örtlichen Energieversorger. Wir müssen die vielen Vereine, Verbände und Initiativen unterstützen. Und das, indem wir als Kommune auch hier einen Energiesonderfonds auflegen, der die Vereine und Initiativen entsprechend unterstützt, so wie das andere Kommunen auch machen und die Stadt Darmstadt bislang verweigert. In einigen Geschäften herrscht gehende Leere. Der Leerstand in der City nimmt zu und er droht immer größer zu werden. Wie sieht es nach Ihrer Vorstellung im besten Fall aus in fünf Jahren rund um den Luisenplatz? Die Innenstadt, wie auch im Übrigen die gesamte Stadt, muss gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden. Was wir in der Stadt brauchen, ist eine ehrliche Bürgerbeteiligung. Das gilt für die Innenstadt wie für die Stadtteile. Und deswegen müssen wir gemeinsam mit der Bürgerschaft die Innenstadt entwickeln. Das muss nicht immer nur kommerziell sein, sondern das kann eben auch bürgerschaftliche Nutzung sein. Und das ist das, wie ich mir in fünf Jahren die Innenstadt vorstelle. Herr Benz, spontan drei Begriffe. Was fällt Ihnen dazu ein? Superheld oder Superheldin? Das ist keine Kategorie, in denen ich denke. Heinerfest? Ein wunderbares Volksfest mit viel Musik, mit viel gemeinsamen Begegnungen international. Und das Volksfest in Darmstadt und Südhessen, was unbedingt bewahrt werden muss und unbedingt in der Innenstadt gehalten werden muss. Und ein dritter Begriff, TikTok? Eine App, ein Angebot, das vor allem von jungen Menschen genutzt wird, mit dem man sich auseinandersetzen muss, wie man sich überhaupt mit den sozialen Medien auseinandersetzen muss und das entsprechend kritisch und im Nutzungsverhalten angepasst. Was denken Sie, warum passen Sie als Person Hanno Benz besonders gut als OB für die Darmstädterinnen und Darmstädter? Ich bin in Darmstadt geboren, ich kenne diese Stadt, ich habe lange kommunalpolitische Erfahrungen, ich bin beruflich immer unabhängig gewesen, nie von der Politik abhängig. Ich weiß aber, wie die Verwaltung funktioniert, ich weiß, wie die Darmstädterinnen und Darmstädter denken. Und ich bin vor allem ein Oberbürgermeister, der für alle da ist. Und die Politik in Darmstadt muss wieder für alle da sein, für alle Stadtteile und für alle Menschen und vor allem sozial gerecht. Was sind Ihre drei Lieblingsorte in Darmstadt? Ich bin sportlich viel am Laufen unterwegs und deswegen liebe ich es, über die Felder in Darmstadt zu laufen, insbesondere in Aarhegen, wo ich wohne. Ich bin gerne am Luisenplatz, weil der Luisenplatz der Schmelztiegel der Darmstädterinnen und Darmstädter ist. Dritter Lieblingsort habe ich natürlich als Aarheger den Goldenen Löwen, um da an einem schönen Abend im Sommer draußen zu sitzen, die Leute zu gucken und was zu trinken. Und letzte Frage, Herr Benz, wo spielen denn die Lilien nächste Saison? Bundesliga.
Wie funktioniert eigentlich eine Oberbürgermeister-Wahl? Im FFH-Land stehen…