Erstmals bundesweite Kampagne: "Tag des deutschen Spargels"
Tag des deutschen Spargels - Hessens Bauern feiern regionale Produkte
Bundesweit feiern die Landwirte am Freitag (5. Mai) den „Tag des deutschen Spargels“. Eine Premiere, mitten in der Erntesaison. Die Landwirte wollen damit auch den Verkauf des heimischen Gemüses wieder ankurbeln. Nach starken Jahren war der Spargel-Konsum zuletzt gesunken. Auch in den hessischen Anbaugebieten machen viele Landwirte beim Aktionstag mit.
Es ist die erste deutschlandweite Image-Kampagne für heimischen Spargel. In einem internen Aufruf an die Landwirte schreibt das Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände e.V.: "Unsere Lage ist ernst und wir wollen das Image unseres einzigartigen Qualitätsproduktes verbessern."
Auch Einzelhandel macht mit
Gemeinsam mit einer Werbeagentur wurde deshalb der Aktionstag ins Leben gerufen, zweideutiges Motto: "Deutscher Spargel sticht alles". Denn auch die hessischen Landwirte hatten zuletzt mit einer Absatzflaute zu kämpfen - und vor allem weiterhin mit Supermarkt-Billigangeboten aus dem Ausland, zum Beispiel Spargel aus Peru. Umso bemerkenswerter, dass beim "Tag des deutschen Spargels" auch der Einzelhandel mit ins Boot geholt werden konnte: In vielen Supermärkten gibt es Spezial-Angebote.
Werben für Produktion vor Ort
Im Kampagnen-Aufruf der Landwirte heißt es weiter: "Regionaler Spargel sollte im allgemeinen Wettbewerb besser und mehr wahrgenommen werden. Wir wollen mit phantastischem Geschmack verführen und gleichzeitig mit guten Gründen um Verständnis für Produktion und Umwelt bei uns im Lande werben."
Spargelkonsum rückläufig
Das ist nötig, wie auch eine Umfrage zeigt: Laut einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagen in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen nur noch 47 Prozent, dass sie Spargel mögen. Bei den über 55-Jährigen sind es dagegen 74 Prozent. 2022 ging zudem der Spargelverbrauch deutlich zurück. Vor allem auch wegen der Kaufzurückhaltung durch den Ukraine-Krieg und aus Sorge wegen steigender Energiepreise. Als Konsequenz haben viele Spargelbauern zum Beispiel in Südhessen ihre Anbauflächen um gut 20 Prozent und mehr reduziert.
Der Weiterstädter Landwirt Rolf Meinhardt vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer sagt daher im FFH-Interview mit einem Augenzwinkern: "Wir lassen uns von Putin den Spargel-Genuss nicht verderben."