Raststätte Gräfenhausen - Polizeikontrolle im LKW-Streik
Nachdem der Fahrerstreik auf der südhessischen Raststätte Gräfenhausen nun knapp einen Monat her ist, haben am Mittwoch zahlreiche Polizisten die Fahrer kontrolliert. Sie wollten die Identitäten der Fahrer aus den zentralasiatischen Republiken feststellen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Darmstadt.
Bei dem Einsatz waren auch Dolmetscher eingesetzt worden. Zudem seien, laut Polizeisprecher, Vertreter des georgischen Konsulats und der niederländische Gewerkschafter Edwin Atema, der Verhandlungsführer der Fahrer, vor Ort.
Kooperation der Fahrer
Atema meint gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Fahrer alle kooperieren. Jetzt bräuchten sie zwei Busladungen voll Anwälte, weil jeder Fahrer einen individuellen Rechtsbeistand brauche, wenn sie demnächst bei der Polizei zu den Vorwürfen Stellung nehmen sollen, so Atema.
Prüfung der Staatsanwaltschaft
In den kommenden Tagen sollen die Fahrer, nach Angaben des Polizeisprechers, rechtliches Gehör erhalten. Es gehe nun zunächst darum, Informationen zusammenzutragen, damit die Staatsanwaltschaft feststellen könne, ob eine Straftat vorliege oder nicht.
Unternehmer wurde schon mal festgenommen
Der Darmstädter Staatsanwaltschaft liegen noch Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit einem Streik von Fahrern derselben Spedition von April vor. Damals ist der Unternehmer vorübergehend festgenommen worden, als er mit einer privaten Gruppe von Sicherheitsleuten aus Polen nach Gräfenhausen kam, um die Lastwagen wieder unter seine Kontrolle zu bringen.