Risikogruppe (Schul-)Kinder - Heppenheim: Suchtgefahr bei Sportwetten
Die AWO PRISMA Suchthilfe und Prävention richtet sich an alle Menschen, die Beratung oder/und Unterstützung in Suchtfragen möchten und tut dies auf kostenfreier Basis mit dem Hinweis Ihrer gesetzlichen Schweigepflicht.
Am Freitag (25.08.) haben die Fachberatung für Glücksspielsucht der AWO PRISMA Suchthilfe & Prävention und die Fachstellen für Suchtpräventionen der AWO und des Deutschen Roten Kreuz Kreisverbands Odenwaldkreis e.V. auf die Gefahren von Sportwetten hingewiesen und ein Plakat mit verschiedenen Aussagen über Sportwetten aufgehangen, wobei Straßenpassanten freiwillig per Klebepunkt eine Meinung abgeben konnten.
"Geimeinsam - Miteinander - Füreinander" lautet der Spruch der AWO.
Sportwetten erhalten immer mehr mediale Aufmerksamkeit. Dadurch bahnen sie sich einen direkten Weg zu sportinteressierten Jugendlichen und Kindern, die während des schleichenden Prozesses immer öfter abhängig werden.
Sportwetten werden immer populärer und machen gerade junge Menschen süchtig.
Erste Anzeichen einer Sucht
Im Interview berichtet Philip Woitas, Fachberater für Glücksspielsucht, dass ein erstes Anzeichen für eine mögliche Spielsucht der Verlust von Kontrolle sein kann. Wenn es keine Limits mehr gebe und der Tagesablauf beispielsweise danach geplant werde, wie am schnellsten an Geld gekommen werden kann, so Woitas.
Risikogruppe: Jugendliche
Die stellvertretende Fachbereichsleiterin der AWO Bergstraße Nikita Girard sagte im Interview mit HIT RADIO FFH, dass gerade in Schulen bei Jugendlichen und jungen Sportinteressierten ein hohes Risiko für eine Sucht zu Sportwetten bestehe. Woitas erläuterte des Weiteren, dass insbesondere junge Männer im Alter zwischen 18 bis 25 Jahren betroffen seien oder aber Personen, die in Vereinen angemeldet sind.
Werbung als Faktor
Girard erläuterte, dass vor allem Social Media Kampagnen mit Influencern und YouTube eine große Rolle dabei spielen, dass gerade Jugendliche bei Sportwetten mitmachen. Es sei schwierig für die Heranwachsenden, mit den medialen Eindrücken und Botschaften reflektiert umzugehen.
Tipps zur Prävention
Reden ist wichtig, so Woitas. Es sei wichtig, sich mit Menschen, die Ahnung auf diesem Gebiet haben, zu sprechen und Hilfe annzunehmen. Denn selbst wenn das eigene Umfeld von der Spielsucht wisse, fehle teils das benötigte Verständnis bzw. das richtige Wissensvermögen, um der betroffenen Person weiterzuhelfen.
Mehr als 1.000 Fälle im Kreis Bergstraße
Im Interview berichtete Adrian Steier-Bertz, Fachbereichsleiter der PRISMA Suchthilfe und Prävention der AWO Bergstraße, dass seit der Gründung des Projekts vor 15 Jahren rund 1100 spielsüchtige Personen im Bereich der Bergstraße mit Beratung erreicht worden seien.
Gründe für Spielsucht
Einsamkeit, das leitende Gemeinschaftsgefühl oder der Reiz von Grenzüberschreitungen; viele Gründe, die Woitas uns gegenüber aufzählte. Frau Girard fügte hinzu, dass manche Menschen aus prekären Situationen fliehen möchten und sich durch Sportwetten das große und schnelle Geld erhoffen. Steier-Bertz nennt zudem das Erfolgsgefühl, durch welches Sportwetten mit Gefühlen verknüpft werden, was wiederum zum Erfolg der Vertreiber von Sportwetten führe.
Beratung und Information:
Die AWO PRISMA Suchthilfe & Prävention bietet im Kreis Bergstraße und im Odenwaldkreis kostenfreie Beratung für Betroffene und Angehörige sowie Information für alle Interessierten.
E-Mail: suchthilfe.prisma(at)awo-bergstrasse.de - - - Ansprechpartner / Fachbereichsleitung Herr Adrian Steier-Bertz
oder
Fachberatung für Glücksspielsucht für den Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis
E-Mail: gluecksspielsucht@awo-bergstrasse.de - - - Ansprechpartner Herr Philip Woitas
Tel.: 0152/59186554
