Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen: Einsatz an A5 bei Alsbach-Hähnlein
SEK-Einsatz an A5 in Südhessen - Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen
Die Polizei setzt an diesem Dienstag ihre Suche nach den beiden flüchtigen Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub fort. Gerechnet wird mit weiteren Durchsuchungen und noch länger andauernden Ermittlungen, wie die Polizei mitteilte.
Bei einem großen SEK-Einsatz an der A5 hatte die Polizei am Montag (4.3.) in Südhessen zwei Personen kontrolliert - im Zusammenhang mit der Fahndung nach den beiden gesuchten Ex-RAF-Terroristen. Das hat eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Niedersachsen auf Anfrage von HIT RADIO FFH bestätigt. An der Rastanlage Alsbach-Hähnlein seien bei zwei Personen "Maßnahmen zur Identitätsfeststellung" erfolgt. Verhaftungen oder Festnahmen habe es keine gegeben.
Kleinbus abgeschleppt
Um wen es sich bei den beiden Personen handelt, ist noch unklar. Im Rahmen des Einsatzes wurde ein Kleinbus abgeschleppt. Zeugen hatten unserem Reporter vor Ort berichtet, dass der Fahrer und eine Frau kontrolliert worden seien. Beiden seien Handschellen angelegt worden. Inwiefern die beiden Personen und der Wagen mit den gesuchten Ex-RAF-Terroristen zusammenhängen, ist noch unklar.
Staub und Garweg sollen Terroranschläge verübt haben
Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg sollen an Terroranschläge der RAF beteiligt gewesen sein. Ihnen wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfen. Sie werden auch wegen mehrerer Raubüberfälle gesucht. Zwischen 1999 und 2016 sollen sie Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben. Am vergangenen Montag war in Berlin die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen worden.
Durschuchungen in Berlin
Zuletzt hatte die Polizei ein Gelände in Berlin-Friedrichshain und zwei Berliner Wohnungen durchsucht. Ein Bauwagen, in dem der Ex-RAF-Terrorist Garweg vermutlich zeitweise lebte, wurde abtransportiert für weitere Untersuchungen. Garwegs Umfeld sei weg, der Druck auf ihn steige, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden.
Sorge vor Kurzschlusshandlungen
Die Ermittler hätten ihm sein "Heim weggenommen, er sei höchstwahrscheinlich ohne Logistik unterwegs - und er sei "richtig auf der Flucht", was belastend sein könne. Der Staatsanwalt sagte, seine größte Sorge sei eine Kurzschlusshandlung. Er appellierte an Garweg, sich zu stellen, um eine mögliche Eskalation zu vermeiden.
Untergetaucht seit über 30 Jahren
Die 65-Jährige Klette sowie Garweg und Staub waren vor über 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an. Diese war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord in Deutschland. 1998 erklärte sie sich für aufgelöst. In der aktiven Terror-Zeit der dritten Generation wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet.