Afrikanische Schweinepest: Hessen fordert Finanzhilfe vom Bund
Afrikanische Schweinepest - Hessen fordert Finanzhilfe vom Bund
Der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) fordert bei der Bekämpfung der Schweinepest Finanzhilfen des Bundes. Er gehe deshalb mit klaren Vorstellungen in die Agrarministerkonferenz der Bundesländer am Freitag (13.9.) im thüringischen Oberhof.
Jung betonte in einer Mitteilung die Notwendigkeit von Finanzhilfen des Bundes für die Bekämpfung der Tierseuche, da es sich um ein länderübergreifendes Problem handele.
Hohe Kosten ist Hessen durch Schweinepest
Hessen ist besonders betroffen: Neben dem Bau von festen Zäunen in einer geplanten Länge von rund 250 Kilometern und aktuell bereits gebauten rund 190 Kilometern Elektrozäunen verursache auch die systematische Kadaver-Suche mit Hunden und Wärmebilddrohnen hohe Kosten.
Appell an den Bund
Hessen schlägt daher vor, dass der Bund eine finanzielle Entlastung für Länder und betroffene landwirtschaftliche Betriebe prüfen sollte. Der Punkt steht auf der Tagesordnung der Konferenz. Die Afrikanischen Schweinepest (ASP) sei eine Langzeitherausforderung, weshalb Solidarität und gemeinsame Finanzierungsstrategien wichtig seien, so Jung.
Kosten schwer kalkulierbar
Jung dankte anderen Bundesländern für deren Vorarbeit in der ASP-Bekämpfung. Hessen selbst übernimmt zunächst die Kosten wie für Zäune und die Kadaver-Suche, teilt aber auch andere Ausgaben mit der Tierseuchenkasse. Angesichts der dynamischen Situation und der unsicheren Kostenprognose rechnet man für 2024 mit hohen, aber noch schwer kalkulierbaren Ausgaben.
Schätzunge zu Gesamtkosten: "Mittlerer zweistelliger Millionenbetrag"
Auf FFH-Nachfrage im Hessischen Landwirtschaftsministerium gehen Experten für das Jahr 2024 aktuell von Gesamtkosten für die Schweinepest-Bekämpfung in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags aus. Alle anfallenden Kosten vorherzusagen, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht seriös möglich.
Zahlen aus Brandenburg
Das Land Brandenburg habe kürzlich mitgeteilt, dass es den Kreisen nach dem Ausbruch der Schweinepest in den Jahren 2021/22 133 Millionen Euro für die Bekämpfung der Tierseuche erstattet habe. In Brandenburg sei das Ausbruchsgeschehen allerdings deutlich größer gewesen als derzeit in Hessen.
Für Menschen ungefährlich
Für Menschen ist die Viruserkrankung ungefährlich, denn das Virus wird nicht auf Menschen übertragen. Die Seuche befällt stattdessen ausschließlich Haus- und Wildschweine. Für diese Tiere verläuft eine Infektion fast immer tödlich. In Hessen ist erstmals am 15. Juni 2024 ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden. Das Tier wurde südlich von Rüsselsheim nahe einer Landstraße gefunden.