Kampf gegen Tigermücke - Extremer Winter fördert Tigermücken
Die heißen Monate waren ideal für die Asiatische Tigermücke. Die Bekämpfung des Insekts läuft auf Hochtouren. Für das hohe Aufkommen der Stechmücken in diesem Jahr haben Fachleute eine Erklärung.
Im Kampf gegen die Asiatische Tigermücke laufen Maßnahmen am Oberrhein. Das aggressive Insekt habe sich insbesondere in den heißen Monaten Juli und August weiter ausgebreitet, teilte die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer mit.
Mitarbeiter im Dauereinsatz
"Wir sind mehr als beschäftigt, angefangen von Beratungen und Monitoring bis zur Bekämpfung", sagte der wissenschaftliche Kabs-Direktor Dirk Reichle der Deutschen Presse-Agentur. Die Mitarbeiter der Kabs waren ab Mitte Mai bis in den Juli hinein in den Rheinauen im Dauereinsatz,so Reichle. Stellenweise habe die Fläche der Rheinschnaken nicht lokalisiert werden können. Bekämpft worden seien aber alle kontrollierbaren Brutareale mit relevanten Larvendichten zwischen Weisweil im Süden und Bingen im Norden.
Auswirkungen des Klimas
Das Jahr 2024 und bereits der Winter 2023/2024 seien im Vergleich zu früheren Jahren in Bezug auf die Stechmückenentwicklung außergewöhnlich gewesen. "Der Winter war einer der nassesten seit der Klimaaufzeichnung 1881, und der Mai war der drittnasseste Mai seit 1881", sagte Reichle. "Februar und März waren jeweils die wärmsten Monate seit der Klimaaufzeichnung, und der Mai war der drittwärmste Mai seit 1881. Diese Extrema hatten Auswirkungen auf die Brutstätten und die Stechmückenentwicklung." Das Klima habe zu größeren Bekämpfungsflächen und zur fortgeschrittenen Larvenentwicklung geführt.
Intensive Bekämpfungsmaßnahmen
Die Arbeit der Experten ist aufwendig: Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter aus verteilt die Kabs dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der Stechmücken tötet.
Erfolgreiche Ergebnisse
Reichle sieht die Bekämpfung als Erfolg. In unbehandelten Gebieten außerhalb des Oberrheins seien sogenannte Anflugraten von mehr als 300 Stechmücken pro zwei Minuten aufgetreten. "Eine solche Quote wurde am Oberrhein, wo wir tätig waren, bei weitem nicht erreicht. Wenn man objektiv behandelte und unbehandelte Gebiete vergleicht, war der Bekämpfungserfolg in diesem Extremjahr sehr gut."
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