Müll-Krise in Darmstadt-Dieburg - Gelbe Säcke bleiben vielerorts liegen
Es ist so langsam eine kleine Müll-Krise: Im Landkreis Darmstadt-Dieburg gibt es derzeit erhebliche Probleme bei der Abholung der Gelben Säcke. In vielen Kommunen wie Babenhausen, Reinheim und Dieburg wurden die Säcke nicht an den angekündigten Terminen abgeholt. Nun soll es ein Krisengespräch geben.
Seit Tagen gebe es immer mehr Beschwerden per Mail, Telefon und über soziale Medien. Lutz Köhler, der Erste Kreisbeigeordnete und Vorstandsvorsitzende des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW), äußert sich deshalb besorgt über die steigende Unzufriedenheit der Bürger.
Krisengespräch angekündigt
Hintergrund des Gelben-Sack-Problems ist ein Anbieterwechsel bei der Abholfirma zum Jahresbeginn. Lutz Köhler hat deshalb jetzt Vertreter des Dualen Systems Deutschland (DSD) am 11. Februar zu einem Krisengespräch eingeladen, um die aktuelle Situation zu besprechen. Dieses Gespräch soll per Videokonferenz bei der nächsten ZAW-Vorstandssitzung stattfinden. Köhler betont, dass Anlaufschwierigkeiten nach einem Anbieterwechsel normal sind, jedoch die anhaltenden Versäumnisse nicht akzeptabel seien. Seit dem 1. Januar 2025 ist die Firma Rohstoffmanagement GmbH (RMG) aus Eltville neuer Vertragspartner des DSD.
Köhler: Nicht mehr hinnehmbar
Köhler fordert klare Aussagen darüber, wie die Entsorgung der Gelben Säcke künftig sichergestellt werden kann. Außerdem betont er die Notwendigkeit einer verbesserten Kommunikationsstrategie seitens RMG bei Bürgeranfragen. Die aktuelle Situation, in der Säcke tagelang liegen bleiben, möglicherweise kaputt gehen und vom Wind weggeweht werden, sei nicht hinnehmbar.
RMG: "Bemüht, die Arbeitsabläufe zu verbessern"
Wir haben auch die Entsorger-Firma RMG um ein Statement gebeten, wie sie die Situation bewertet. Schriftlich antwortete uns RMG-Rechtsanwältin Birgit Bärtsch: "Wir befinden uns derzeit in Abstimmung mit unseren Vertragspartnern der Dualen Systeme. Es handelt sich hier um komplexe logistische Vorgänge, die wir im Einzelnen nicht darlegen können. Wir sind aber natürlich bemüht, die Arbeitsabläufe zu verbessern und arbeiten mit Hochdruck zusammen mit den Dualen Systemen an einer Lösung."
Mögliche Ersatzlösungen
Der ZAW prüft unterdessen die Möglichkeit einer sogenannten Ersatzvornahme: Dabei könnte ein anderes Unternehmen mit der Abholung beauftragt werden, die Kosten würden dann dem DSD in Rechnung gestellt. Köhler hofft jedoch, dass es nicht zu diesem Schritt kommen muss und erwartet, dass das DSD seinen Vertragspartner dazu bringt, die Probleme zeitnah zu lösen.

