Wirtschaftslage in Südhessen - Unternehmen zwischen Hoffen und Bangen
Die Wirtschaftssituation in Südhessen bleibt angespannt, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar in ihrer aktuellen Konjunkturumfrage berichtet.
Rund 900 Unternehmen wurden befragt, und viele von ihnen sehen ihre Lage düster. Die Industrie verzeichnet Rückgänge bei Aufträgen und Umsätzen, und das Baugewerbe kämpft mit Auslastungsproblemen.
Politische Entwicklung unsicher
Einzig im Dienstleistungssektor seien einige positive Entwicklungen zu beobachten. Insgesamt zeigen sich die Unternehmen pessimistisch, insbesondere auch aufgrund der unklaren politischen Lage.
Geschäftsklimaindex zeigt Abwärtstrend
Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die Lage- und Zukunftserwartungen der Unternehmen zusammenfasst, liegt bei 88 Punkten. Dies ist weit unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Nur 20 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als gut. Für viele Unternehmen sind die Erwartungen an die künftige Bundesregierung entscheidend. Robert Lippmann, der Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt, beschreibt die derzeitige wirtschaftliche Lage als von wenigen Auftriebskräften geprägt.
Pessimistische Zukunftserwartungen
In der Befragung gaben 56 Prozent der Unternehmen an, sie erwarten keine Verbesserung der Lage. Rund 31 Prozent befürchten sogar eine Verschlechterung. Dies spiegelt sich in einem zurückhaltenden Verhalten bei Investitionen und Personalplänen wider. Während sieben Prozent der Unternehmen planen, neue Mitarbeiter einzustellen, sehen 19 Prozent Personaleinsparungen oder das Nicht-Nachbesetzen von Stellen vor.
Von Insolvenzwelle verschont
Obwohl in Hessen die Zahl der Insolvenzen steigt, hält sich dieser Trend in Südhessen bislang zurück. Lippmann sieht jedoch eine Gefahr für eine zeitverzögerte Verschärfung der Lage, da die Liquiditätslage vieler Unternehmen angespannt sei.
Steigende Arbeitskosten
Die Umfrage zeigt laut IHK, dass Unternehmen die schwache Inlandsnachfrage und die Unsicherheiten in der Wirtschaftspolitik als größte Risiken betrachten. Auch steigende Arbeitskosten stellten ein Problem dar. Unter anderem sollen eine Absenkung der Energiekosten sowie eine Reform der Unternehmenssteuern Teil des Forderungskataloges zur Bundestagswahl 2025 sein, um dem Standort Südhessen wieder mehr Stärke zu verleihen, so die Forderung der IHK.
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