ESA startet "Biomass"-Mission - Wie steht es um die Wälder auf der Erde?
Die europäische Weltraumbehörde ESA will am Dienstag (29.4.) einen neuen Erdbeobachtungssatelliten namens "Biomass" starten. Der Start soll vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus erfolgen.
Eine Vega-C Trägerrakete wird den Satelliten ins All bringen. Das ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt wird "Biomass" dann steuern. Ziel ist es, in den kommenden Jahren Daten über Wälder zu sammeln. Diese Daten sollen helfen, die Rolle von Wäldern im Klimawandel besser zu verstehen.
Warum Wälder so wichtig sind
Wälder speichern das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Werden mehr Bäume abgeholzt, nimmt die CO2-Speicherung ab. Das führt zu einer stärkeren Erderwärmung. Bisher gibt es nur Schätzungen über die weltweite Waldbiomasse. Genauere Daten könnten helfen, die globale Erwärmung besser vorherzusagen. Es ist wichtig, zu verstehen, wie und wo Wälder CO2 aufnehmen und abgeben. Der "Biomass"-Missionsmanager der ESA, Klaus Scipal, betont, dass der globale Kohlenstoffkreislauf noch nicht vollständig verstanden wird.
Einsatz moderner Technologie
Der "Biomass"-Satellit ist mit einem speziellen Radar ausgestattet. Dieses neuartige Instrument misst die Waldbiomasse präzise. Zwar können bestehende Satelliten Rodungen erkennen, jedoch nicht die damit verbundene Kohlendioxidspeicherung. Das Radar des neuen Satelliten ermöglicht detaillierte Einblicke in die Waldstruktur. Diese Informationen sind wichtig für die Weiterentwicklung von Klimamodellen. Am Ende der fünfeinhalb Jahre dauernden Mission hofft das Team, präzise Daten über die Waldveränderungen zu haben.
Auch der Borken
Bedeutung von Erdbeobachtungssatelliten
Die ESA nimmt nach ihren Angaben eine führende Rolle bei der Erdbeobachtung ein. Ihre Satelliten erforschen komplexe Prozesse wie die Photosynthese und das Magnetfeld. Die gewonnen Daten sollen der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Die Entwicklung von "Biomass" hat fast 20 Jahre gedauert. Dies zeigt, wie viel Aufwand und Zeit in solche Missionen investiert werden.
Wälder sind lebenswichtig
Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bedecken Wälder etwa ein Drittel der eisfreien Landfläche. Sie sind essenziell für das Überleben auf dem Planeten. Ein Waldzustandsbericht aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass 2023 Wälder in der Größe Lettlands zerstört wurden. Der Großteil der Entwaldung fand in tropischen Regionen statt. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, Wälder zu schützen und besser zu verstehen.

