Rheinland-Pfalz setzt auf Handyblitzer: Fast 1.000 Autofahrer erwischt
Fast 1.000 Autofahrer erwischt - Rheinland-Pfalz setzt auf Handyblitzer
Nach drei Monaten Testphase gibt es grünes Licht aus dem Innenministerium in Mainz: Die als Handyblitzer bekannten "MONOcams" bleiben im Einsatz.
Rheinland-Pfalz ist damit das erste der 16 Bundesländer, in dem so in Zukunft dauerhaft Ablenkungsverstöße - wie auf dem Handy tippen oder beim Autofahren telefonieren - erfasst und geahndet werden können. Während der Testphase auf der A60 bei Mainz waren im letzten Jahr fast 1.000 Autofahrer erwischt worden.
Ebling zieht positive Bilanz
Innenminister Ebling (SPD) zieht nach der Testphase eine positive Bilanz. „Wir haben herausgefunden, dass durch unseren neuen Ansatz die Anzahl der Ablenkungsverstöße in den Testphasen in Trier und Mainz mindestens halbiert wurde. In vielen Fällen geht die präventive Wirkung sogar noch darüber hinaus", so der Minister in einer Pressemitteilung.
Testphasen in Mainz und Trier
Die drei Monate lange Testphase lief auf der A60 bei Mainz-Finthen - außerdem wurde der Blitzer auf der A602 bei Trier getestet. Die Kamera "MONOcam" liefert in Echtzeit Bilder an einen Computer, aufgebaut in einem Kontrollbus der Polizei. Die Bilder werden von der Polizei ausgewertet und dann bei Bedarf ein Bußgeldbescheid verschickt. Unfälle durch Ablenkungen häufen sich, berichtet die Polizei.
FFH-Reporter bei Test im Herbst 2022 dabei
Viele Unfälle durch Ablenkung
In Rheinland-Pfalz wurden 2021 über 1.000 Unfälle durch Ablenkung - unter anderem wegen Handy-Nutzung am Steuer – registriert. Bei knapp 400 davon kamen Personen zu Schaden, teilweise sogar schwer. Zwei Personen starben laut Polizei bei solchen Unfällen in Rheinland-Pfalz. „Ablenkung“ wird neuerdings in Statistiken als eigene Unfallursache aufgezählt.
Schilder-Hinweise zur "Handyüberwachung"
An der A60 wurde mit großen Schildern auf die "Überwachung Handyverbot" hingewiesen. Bislang ist der Einsatz in Deutschland einmalig. Andere Bundesländer haben die die Testphase natürlich genau verfolgt, unter anderem auch Hessen. Das hat das Innenministerium gegenüber FFH mitgeteilt. Die Technik vom „Handyblitz“ kommt übrigens von der niederländischen Polizei.
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