Beschluss der Landesregierung - Mehr Gehalt für Hessens Grundschullehrer
Hessens Landesregierung will seine rund 15.000 Grundschullehrer und Lehrerinnen besser bezahlen. Dadurch soll der Beruf attraktiv bleiben, so Ministerpräsident Boris Rhein. Gerade an Grundschulen herrscht bundesweit ein Lehrkräfte-Mangel.
Schrittweise werden die Grundschulkräfte nun in eine höhere Besoldungsgruppe geführt. Die Eingangsbesoldung wird in von A 12 auf A 13 angehoben. Am Ende der schrittweisen Erhöhung wird zum Schuljahresbeginn 2028 eine Grundschulkraft nach derzeitigen Tarif rund 640 Euro mehr bekommen, rechnet Kultusminister Lorz vor.
Konkurrenzfähig bleiben
Mit der besseren Bezahlung soll Hessen konkurrenzfähig zu anderen Bundesländern werden. Nordrhein-Westfalen hatte als erstes Bundesland die bessere Bezahlung beschlossen. Niedersachsen und Bayern haben das ebenfalls vor und jetzt hat sich auch Hessen dazu entschlossen, "ein wichtiges Signal, auch um Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Bundesländern zu vermeiden", so Rhein.
Auch Fristverträge über die Sommerferien hinaus
Zusätzlich sollen in Hessen alle befristet beschäftigte Lehrkräfte künftig auch in den Sommerferien Gehalt bekommen. Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat jahrelang kritisiert, dass die Verträge in vielen Fällen im Sommer auslaufen. Diese Pädagogen sind in den Sommerferien arbeitslos. Zum Schuljahresbeginn werden sie in der Regel neu eingestellt. Das Land spart so Geld.
FDP und Linke kritisieren das Vorgehen
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Moritz Prommy, bildungspolitischer Sprecher der FDP im Hessischen Landtag, hat die angekündigte Gehalts-Anhebung als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet, gleichzeitig aber das schrittweise Vorgehen kritisiert. Die stufenweise Umsetzung bis 2028 dauere zu lange. Das sei eine Mogelpackung, schimpft die Linke. Hessen zählt bei der Besoldung von Grundschullehrkräften seit langem zu den Schlusslichtern im Bundesländervergleich, moniert die SPD.