Für 31 Euro mit Bus und Bahn: Hessen plant Ticket für Geringverdiener
Für 31 Euro Bus und Bahn fahren - Hessen plant Ticket für Geringverdiener
Hessen will ein vergünstigtes, landesweites Nahverkehrsticket für Geringverdienende einführen. Das Angebot von 31 Euro im Monat solle für alle Menschen gelten, die Anspruch auf Bürgergeld, Wohngeld Plus oder Sozialhilfe haben, teilten Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Sozialminister Kai Klose (beide Grüne) am Montag in Wiesbaden mit.
Der Kreis der Berechtigten würde etwa 520 000 Menschen umfassen. Für Schüler, Auszubildende, Senioren und Landesbedienstete gibt es in Hessen bereits ein Flatrate-Ticket zum Preis von 31 Euro im Monat.Das Land wolle bis zu 15 Millionen Euro bereit stellen, um den geplanten "Hessenpass mobil" für Geringverdiener zu finanzieren, erläuterte Al-Wazir.
Vergünstigtes Ticket soll zusammen mit 49-Euro Ticket starten
Gemeinsam mit den drei Verkehrsverbünden RMV, NVV und VRN solle das Angebot in den nächsten Wochen entwickelt werden und - wenn möglich - gemeinsam mit dem geplanten 49-Euro-Deutschlandticket an den Start gehen."Ebenfalls müssen Abstimmungsgespräche mit den Kommunen geführt werden, die teilweise bereits lokale vergünstigte Fahrkarten anbieten", sagte Al-Wazir.
Alle Menschen sollen am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen können
Sozialminister Klose betonte, dass bezahlbare Mobilität eine zentrale Voraussetzung sei, damit alle Menschen am sozialen und kulturellen Leben teilhaben könnten. Für viele Menschen sei auch der Preis von 49 Euro für das geplante Deutschlandticket sehr viel Geld. Das Deutschlandticket soll laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing nicht später als am 1. Mai eingeführt werden. Das hatte der FDP-Politiker vergangene Woche gesagt.
Hessischer Städtetag sieht Pläne skeptisch
"Weniger Neues versprechen, erst mal das Machbare machen" - so haben es Bürgermeister hessischer Städte formuliert. Sie sagen: Noch nicht mal beim 49-Euro-Ticket sei klar, wer die Zeche zahlt. Jetzt werde ein weiteres Flatrate-Ticket zu versprechen, am Ende könnten die Kommunen das kaum bezahlen. Beispiel Darmstadt: Schon jetzt muss die die Stadt jährlich doppelt so viel zum ÖPNV dazuzahlen wie vor vier Jahren. Man solle beim Bürger nicht weitere Erwartungen wecken, so der Appell der hessischen Rathauschefs.
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