Nach Herzinfarkt in Delkenheim: - Mobile Retter zur Stelle - Mann überlebt
Thomas Scherf bricht am 19. April in Wiesbaden-Delkenheim mit einem Herzinfarkt zusammen. Gleich drei „Mobile Retter“ retten sein Leben. Vier Wochen nach dem dramatischen Ereignis gab es jetzt ein Wiedersehen mit allen Helfern und dem Patienten.
Am Mittwoch, 19. April, erleidet Scherf bei sich Zuhause einen Herzinfarkt und ein Kammerflimmern. Das Herz kann seinen Körper nicht mehr mit ausreichend Blut versorgen. Seine Frau wählt unverzüglich den Notruf 112. Bereits am Telefon erkennt der Einsatzbearbeiter die lebensbedrohliche Situation und leitet eine Telefonreanimation ein.
"Mobile Retter" per App alarmiert
Parallel alarmiert die Leitstelle einen Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und zwei „Mobile Retter“. Zu diesem Zeitpunkt findet eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr Delkenheim in der Nähe statt. Holger Kahl von der Freiwilligen Feuerwehr nimmt den Einsatz als „Mobiler Retter“ über sein Smartphone an. Er macht sich mit dem Kameraden Peter Heissner, ebenfalls Mobiler Retter, auf den Weg.
Drei Minuten später sind alle am Einsatzort
Wenige Straße weiter alarmiert die „Mobile Retter“-App auch Siegfried Schneider, der ebenfalls unverzüglich loseilt. Bereits drei Minuten nach Alarmierung treffen die drei fast zeitgleich am Einsatzort ein und übernemen die Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungswagens.
Patient kann wiederbelebt werden
Der Rettungswagen aus Igstadt trifft sechs Minuten nach Alarmierung am Einsatzort ein. Die Notfallsanitäter reanimierten zusammen mit den „Mobilen Rettern“ weiter und müssen zweimal einen Defibrillator auslösen. Etwa 15 Minuten später kann wieder ein Herzschlag festgestellt werden.Scherf wird in die Klinik gefahren. Hier kann er bereits nach wenigen Tagen auf die Normalstation verlegt werden.
Wiedersehen mit den Lebensrettern
Vier Wochen nach dem Ereignis trafen sich die Beteiligten jetzt im Haus der Scherfs wieder. Die ersten Untersuchungen nach dem Kreislaufstillstand zeigen keine Auffälligkeiten und Scherf wird voraussichtlich keine bleibenden Schäden davontragen. Maximilian Haller (Mobile Retter Koordinator Wiesbaden) und Marc Dieroff (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) überreichten einen Blumenstrauß und Siegfried Schneider überreichte Scherf ein Glas selbstgemachten Delkenheimer Honig.
Wer will mitmachen?
Der Einsatz zeigt eindrucksvoll, dass eine sofortige Reanimation Leben retten kann. Die Rettungskette konnte an diesem Tag hervorragend durch das „Mobile Retter“-System der Landeshauptstadt ergänzt werden. „Ich bin froh, dass es ein solches System in Wiesbaden gibt und ich so schnell Unterstützung bekommen habe“, sagt Scherfs Frau. In Wiesbaden sind aktuell circa 430 „Mobile Retter“ registriert. Um eine noch bessere Abdeckung über das gesamte Stadtgebiet zu erhalten, benötigt das System allerdings etwa 600 ehrenamtliche Retterinnen und Retter. Weitere Infos und Termine für Einweisungen gibt es hier.