BKA-Bericht vorgestellt - Zahl der Autodiebstähle steigt wieder an
Die Zahl der Autodiebstähle steigt auch in Hessen wieder an. Das zeigen neue Zahlen vom Bundeskriminalamt mit Sitz in Wiesbaden. Deutschlandweit sind im vergangenen Jahr über 14.600 Fahrzeuge geklaut worden. Das ist ein Plus von knapp 20 Prozent im Vergleich zu 2021.
Auch Diebstähle von größeren Fahrzeugen haben zugenommen. So stieg die Zahl der gestohlenen Lkw im Jahr 2022 um 15,5 Prozent auf 680 Fälle. Die Zahl von dauerhaft entwendeten Wohnmobilen stieg sprunghaft um 148 Prozent auf 465 Fälle an. Ein Grund dafür ist laut BKA, dass immer mehr solcher Fahrzeuge in Deutschland zugelassen werden - und die Wägen angesichts ihres hohen Werts ein besonders attraktives Diebesgut darstellen.
Organisierte Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Ein Großteil der Täterinnen und Täter sind in organisierten Gruppierungen aktiv, berichtet das BKA. Die Mitglieder sind hierbei auf unterschiedliche Teilbereiche der Kfz-Verschiebung spezialisiert. Sie teilen sich also die Entwendung, den Handel und den Transport in mögliche Absatzmärkte untereinander auf.
Erst Wohnungseinbruch, dann Autoklau
Für den Diebstahl der Fahrzeuge gehen die Kriminellen unterschiedlich vor. Zunehmend beobachtet die Polizei beispielsweise, dass reisende Tätergruppen in einer Nacht mehrere Wohnungseinbrüche in einem Viertel begehen, Fahrzeugschlüssel entwenden und dann das dazugehörige Auto stehlen. Das nennt sich "Homejacking". Alternativ greifen sie auf technische Hilfsmittel zurück. Dazu zählen zum Beispiel "Funkstreckenverlängerer", die eine Öffnung von Fahrzeugen auf eine längere Distanz ermöglichen. Auch werden neue Autoschlüssel mit passender Codierung hergestellt, so das BKA.
Autos werden oft nach Osteuropa gebracht
Im Bereich der internationalen Kfz-Verschiebung ist Osteuropa weiterhin wichtige Ziel- und Transitregion, wobei der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu einer Verlagerung von Routen geführt hat. "Die Bedeutung der Türkei als Transitstaat in Richtung der Absatzmärkte im Nahen und Mittleren Osten ist ungebrochen", steht im "Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2022". Ähnliches gilt für die europäischen Häfen, über die Fahrzeuge in dieselbe Region sowie nach Nord- und Westafrika verschoben werden.
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