Wiesbadener Müllwagen CO2-frei - ELW/Experiment E-Antrieb mit Wasserstoff
Die Kommunen basteln an der Zukunft, die Städte und Gemeinden sollen klimaneutral werden. Da müssen auch die städtischen Fuhrparks modernisiert werden. Der Gesetzgeber erwartet das. So hat in Frankfurt der städtische Entsorger zehn E-Lkw neu angeschafft. Ein Müllauto mit Hybrid-Antrieb ist auch in Darmstadt schon im Probebetrieb. In Wiesbaden probiert man seit zwei Wochen ein Müllauto mit Batterie unterstützt durch Wasserstofftanks aus.
Kein lautes Aufheulen eines Dieselmotors mehr, kein mechanisches lautes Getöse und keine Auspuffgase, schwärmt Christian Engel von den Wiesbadener Entsorgungsbetrieben ELW bei einer ersten Bilanz. Auch die Reichweite sei akzeptabel. Erst nach einer Woche Dauerbetrieb müsste das Fahrzeug an einer Tankstelle in Wiesbaden-Nordenstadt mit Wasserstoff betankt werden.
Eine Art Mischbetrieb
Der für die Batterien erforderliche Strom käme aus der Steckdose auf dem Fuhrpark der ELW. Die Wasserstoffreserve in den vier Tanks macht das Fahrzeug im Einsatz flexibler, schildert Richter. Durch den Wasserstoff werden die Batterien bei Bedarf nachgeladen. 60 Kilometer fährt das Fahrzeug pro Tag, dabei werden bis zu 900 Mülltonnen geleert. Das sei die normale Tagesleistung für ein Müllfahrzeug.
Noch sind sie teuer
1,1 Millionen Euro kostet das Fahrzeug mit einer beachtlichen Reichweite: 250 Kilometer und das im Stop-and-go-Betrieb. Bislang werden solche Experimente noch vom Bund gefördert. Die Hoffnung ist aber, da sich mit steigender Nachfrage bei den Kommunen Müll-Lastwagen mit alternativen Antrieben verbilligen.
Ein dieselbetriebenes Fahrzeug kostet gerade mal ein Drittel, weist aber eine miserable Umweltbilanz auf, so Engel.. Der Wasserstoffmüllwagen spart im Jahr rund 51 Tonnen CO2 ein. Die ELW hat täglich 20 Mülllastwagen im Einsatz. Sechs weitere stehen auf dem Hof als Ersatzfahrzeuge.