Wieder vor Gericht - Kuseler Polizistenmörder Andreas S.
Der Polizistenmörder von Kusel und Jagdwilderer Andreas S. steht erneut vor Gericht. Er hatte sich vor zehn Monaten vor dem Landgericht in Kaiserslautern verantworten müssen und bekam lebenslänglich. Jetzt sitzt er auf der Anklagebank in Saarbrücken und ein weiteres mal geht es um Jagdwilderei.
Die mutmaßliche Wilderei wird in einem Berufungsprozess verhandelt. Der 40-jährige soll im September 2017 bei Spiesen-Elversberg im saarländischen Kreis Neunkirchen ohne Jagdberechtigung ein Reh geschossen haben. Dabei wurde er laut Anklage von einem Zeugen beobachtet. Als dieser sich auf einem Feldweg dem Fahrzeug des Angeklagten in den Weg gestellt habe, sei der mutmaßliche Wilddieb auf ihn zugefahren. Der Zeuge gab an, er habe sich nur durch einen Sprung zur Seite retten können.
Nicht mehr aufklärbar ?
Der Richter am Amtsgericht hatte seinen Freispruch damit begründet, dass das Geschehen fünfeinhalb Jahre zuvor "schlicht nicht mehr aufklärbar" gewesen sei. Möglicherweise wird der Freispruch jetzt vor dem Landgericht in Saarbrücken revidiert.
Bald Jahrestag
Das Landgericht Kaiserslautern hatte den Mann bereits im November 2022 zu lebenslanger Haft verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Der Saarländer hatte am 31. Januar 2022 eine junge Polizeianwärterin und einen Polizeikommissar bei ihrer nächtlichen Streife in Kusel mit Kopfschüssen getötet, um seine gewerbsmäßige Jagdwilderei zu verdecken. Im Laderaum seines Kastenwagens hatten die beiden Beamten zuvor gewilderte Hirsche und Rehe entdeckt. Die Morde erschütterten Deutschland. Der bevorstehende Jahrestag der Tat wird erneut schmerzhafte Erinnerungen hervorrufen.