Wiesbaden zieht Notbremse - Härtere Maßnahmen gegen Fußball-Gewalt
In Wiesbaden werden künftig härtere Maßnahmen gegen Vandalismus und Gewalttaten im Fußball ergriffen. Das hat die Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch (29.05.) mit einer breiten Mehrheit beschlossen.
Der Antrag stammte von der SPD und ihren Kooperationspartnern im Rathaus.
"Wir müssen die Notbremse ziehen"
Die neuen Regelungen zielen darauf ab, die zunehmende Gewalt insbesondere gegen Schiedsrichter, Spieler und Zuschauer, effektiver zu bekämpfen. Silas Gottwald, SPD-Fraktionsvorsitzender, betonte die Dringlichkeit: „Wer künftig schwere Gewalt ausübt oder Sportstätten massiv beschädigt, hat auf dem Platz nichts mehr verloren.“
Konkrete Maßnahmen
Bei körperlicher Gewalt und wiederholtem Vandalismus können Einzelpersonen und in schweren Fällen auch Mannschaften vorübergehend vom Spielfeld ausgeschlossen werden. Heißt: Kein Anfeuern, kein Trainieren und auch kein Betreten mehr. Die Dauer des Nutzungsverbots soll von der Schwere des Vergehens abhängen.
Massiver Gewalt präventiv begegnen
Michael David, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Sportausschusses, erklärte die Notwendigkeit der Maßnahmen: „Wir reagieren jetzt mit einem scharfen Schwert. Es gibt aber leider keine andere Möglichkeit.“ Ziel ist es, durch die neuen Sanktionsmöglichkeiten zukünftigen Gewalttaten präventiv entgegenzuwirken.
Hintergrund der Maßnahmen
In den letzten Jahren hat die Gewaltbereitschaft im Amateurfußball bundesweit zugenommen. 95 Prozent der Vorfälle ereignen sich in den unteren Ligen - Betroffen sind insbesondere Spieler, Schiedsrichter und die Infrastruktur der Sportplätze. Vor Kurzem musste etwa das Wiesbadener Pokalfinale nach einer Prügelei zwischen Zuschauern und Spielern abgebrochen werden. Nur vier Tage später wurde einem Schiedsrichter nach einem B-Liga-Spiel ins Gesicht geschlagen.